Hoch gehandelt, tief gefallen
Hischiers einstiger Rivale steht mit 25 vor dem Karriere-Aus

Nico Hischier duellierte sich einst mit Nolan Patrick um den Thron im NHL-Draft. Der Kanadier hatte das Nachsehen. Heute steht er vor dem Karriere-Aus.
Publiziert: 24.12.2023 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2023 um 20:59 Uhr
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Nico Hischier (v.l.), Miro Heiskanen und Nolan Patrick nach dem Draft 2017.
Foto: NHLI via Getty Images
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

In Nordamerika lebte sich Nico Hischier (24) als 17-Jähriger bei einer Gastfamilie ein. Sein Ziel damals: Er wollte sich in der Juniorenliga (QMJHL) bei den Halifax Mooseheads weiterentwickeln, um seinen Traum von der NHL zu verwirklichen. Das gelang. Hischier schoss Goal um Goal, verbuchte Assist um Assist, wurde besser und besser.

Schnell war klar: Der Teenager aus Naters VS hat das Zeug, ein ganz Grosser zu werden. Einer, der im NHL-Draft weit vorne landen dürfte. Im Draft, der jährlich von den amerikanischen Profiligen (NHL, NBA, NFL etc.) durchgeführt wird, sichern sich die Klubs die Rechte der vielversprechendsten Talente. Nummer eins: der Beste. Nummer zwei: der Zweitbeste. Nummer drei: der Drittbeste. Und so weiter.

Patrick lange Topfavorit

Aufgrund der Leistungen von Hischier war früh klar, dass der Schweizer im Draft unter den ersten zwei landen wird. Nur einer wurde noch etwas besser eingestuft als der Walliser: Nolan Patrick (25). Der Kanadier war zu dieser Zeit etwas kompletter als Hischier, das Top-Talent schlechthin. Patrick galt auch als ausgezeichneter Skater mit exzellenter Technik.

Letztlich kams dann doch anders. Hischier spielte gegen Ende der Saison stärker und stärker und wurde so als erster Schweizer an erster Stelle von den New Jersey Devils gezogen. Topfavorit Patrick hatte das Nachsehen, wurde entgegen allen Prognosen Zweiter. Die erste Überraschung seiner Karriere.

Hoffnung auf grosse Karriere

Das war kein Weltuntergang, schliesslich dürfen sämtliche Top-Picks von einer grossen Karriere träumen. Im Fall von Patrick war diese in Pennsylvania vorgesehen. Nachdem die Philadelphia Flyers abgestürzt sind, träumte man im Klub vom «Rebuild» mit dem damals 17-Jährigen. Es blieb beim Traum.

Nicht einmal einen Monat war seine erste NHL-Saison alt, da folgte die nächste Überraschung: Patrick zog sich die erste Gehirnerschütterung zu, eine von drei innerhalb der nächsten zwei Jahre. Dazu litt er an chronischer Migräne. Es war der Anfang des Abstiegs.

Der Center lief zwar 197-mal für Philadelphia auf, wurde aber nicht zum vorgesehenen Eckpfeiler. In der Saison 2019/20 machte er wegen seiner gesundheitlichen Probleme kein einziges Spiel mehr für Philadelphia. «Ich werde mich zurückkämpfen», sagte Patrick vor zwei Jahren. Doch daraus wurde nix. Im Jahr darauf gehörte er zwar immerhin wieder zum Team, konnte sich aber nicht durchsetzen und fiel erneut in ein Loch.

Neustart in Vegas

2021 wagte der einstige Hischier-Konkurrent vergebens einen Neustart in Las Vegas bei den Golden Knights. Auch in Sin City wurde Patrick, der aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr auf Top-Niveau kam, kaum mehr eingesetzt. Seit diesem Sommer ist er vertragslos. «Eines der grössten Missverständnise von Philadelphias Geschichte», titelten amerikanische Zeitungen.

Während sein einst grösster Konkurrent Nico Hischier mittlerweile Captain bei den New Jersey Devils ist, kämpft Patrick jetzt um den Anschluss auf dem Eis. Und gegen seine Verletzungsakte.

Patrick dementiert den Rücktritt

In der vergangenen Woche machte sogar eine Rücktrittsmeldung die Runde, so tief ist Patrick gefallen. Das Gerücht dementierte er zwar, gleichzeitig verzichtete er aber auch auf eine Antwort darauf, wann, wo und ob er überhaupt noch weitermachen will.

Ob der einstige Nummer-zwei-Draft je wieder professionell auf dem Eis stehen wird? Man weiss es nicht.

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