Meist ist bei der Nati von den NHL-Stars die Rede. Vom omnipräsenten Captain Roman Josi, vom smarten Denker und Lenker Nico Hischier, vom raffinierten Skorer Kevin Fiala, vom Flügel-Tanker Nino Niederreiter oder vom Fels in der Defensive Jonas Siegenthaler. Doch auch die Spieler aus der National League haben einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Vorstoss in die Medaillen-Spiele beigetragen. So war es am Donnerstag beim befreienden Viertelfinal-Sieg gegen den nun ehemaligen Angstgegner Deutschland (3:1) Fribourg-Stürmer Christoph Bertschy, der mit zwei Treffern der Matchwinner war.
Jetzt geht es im Halbfinal am Samstag gegen Kanada. Wieder gegen Kanada. Wie 2018, als man letztmals um die Medaillen spielte. Damals setzten sich die Schweizer mit 3:2 durch und zogen in den Final ein, der dann erst im Penaltyschiessen gegen Schweden verloren ging.
Es waren auch damals nicht die NHL-Stars im Schweizer Team, die gegen das Mutterland des Eishockeys für die Tore sorgten. Mit Tristan Scherwey, Grégory Hofmann und Gaëtan Haas schossen drei Spieler, die in der heimischen Liga ihr Geld verdienten, die Treffer für die Schweiz.
«Wir gehen unseren Weg auch im Halbfinal»
Biel-Captain Haas und SCB-Puncher Scherwey stehen auch jetzt wieder im Team und sind Kandidaten, sich wieder als «unsung heroes», als Spieler, über die normalerweise keine Helden-Lieder gesungen werden, in den Vordergrund zu spielen.
Direkt nach dem Sieg gegen die Deutschen wussten die Schweizer noch nicht, gegen wen es im Halbfinal geht. Verständlicherweise wollte Scherwey auch keinen Wunschgegner nennen. Doch die Kanadier dürften aufgrund ihres Spielstils und der schönen Erinnerungen an 2018 kaum die letzte Wahl des Freiburgers gewesen sein. Das Team freue sich sehr auf den Halbfinal und er hoffe, dass die Schweizer Fans Tickets für Prag gebucht haben, sagte er. «Jetzt gehen wir als Team da hin und es geht weiter. Wir sind unseren Weg in den Gruppenspielen gegangen, wir sind ihn im Viertelfinal gegangen und wir werden ihn im Halbfinal gehen. Und dann schauen wir weiter.»
Neben Scherwey und Haas kommen noch andere Spieler aus der National League infrage, jetzt aus dem Schatten der NHL-Stars zu treten. Nicht zuletzt jene, die bisher an dieser WM vor dem gegnerischen Tor noch nicht erfolgreich waren. Zum Beispiel Fabrice Herzog, der die Kanadier 2017 in Paris im Gruppenspiel mit einem Doppelpack (3:2 n.V.) geschockt hatte, und sein ebenfalls noch torloser Sturmpartner Dario Simion. Und natürlich Andres Ambühl, der nimmermüde, 40-jährige HCD-Captain, der wie Simion letztes Jahr in Riga beim 3:2-Sieg getroffen hatte und bereits 2010 in Mannheim bei einem der grossen Schweizer Momente (5:1) gegen die Giganten mit dem Ahornblatt auf der Brust unter den Torschützen gewesen war.
WM 2024, Prag, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3
- Schweizer Tore: Fiala, Loeffel
WM 2023, Riga, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2
- Schweizer Tore: N. Hischier, Simion, Ambühl
WM 2022, Helsinki, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 6:3
- Schweizer Tore: Fora, Kukan, Siegenthaler, N. Hischier, Suter, Meier
WM 2019, Kosice, Viertelfinal
- Schweiz – Kanada 2:3 n.V.
- Schweizer Tore: Andrighetto, N. Hischier
WM 2018, Kopenhagen, Halbfinal
- Schweiz – Kanada 3:2
- Schweizer Tore: Scherwey, Hofmann, Haas
Olympia 2018, Pyongchang, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 1:5
- Schweizer Tor: S. Moser
WM 2017, Paris, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2 n.V.
- Schweizer Tore: Herzog (2), Praplan
WM 2015, Prag, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:7
- Schweizer Tore: Trachsler, Brunner
WM 2013, Stockholm, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2 n.P.
- Schweizer Tore: Hollenstein, Niederreiter
WM 2012, Helsinki, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3
- Schweizer Tore: Brunner, Bezina
WM 2011, Kosice, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:4 n.V.
- Schweizer Tore: Diaz, Du Bois, Ambühl
WM 2010, Mannheim, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 4:1
- Schweizer Tore: Rüthemann, M. Plüss, Ambühl, Déruns
Olympia 2010, Vancouver, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3 n.P.
- Schweizer Tore: Rüthemann, Von Gunten
WM 2007, Moskau, Viertelfinal
- Schweiz – Kanada 1:5
- Schweizer Tor: DiPietro
Olympia 2006, Torino, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:0
- Schweizer Tore: DiPietro (2)
WM 2024, Prag, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3
- Schweizer Tore: Fiala, Loeffel
WM 2023, Riga, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2
- Schweizer Tore: N. Hischier, Simion, Ambühl
WM 2022, Helsinki, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 6:3
- Schweizer Tore: Fora, Kukan, Siegenthaler, N. Hischier, Suter, Meier
WM 2019, Kosice, Viertelfinal
- Schweiz – Kanada 2:3 n.V.
- Schweizer Tore: Andrighetto, N. Hischier
WM 2018, Kopenhagen, Halbfinal
- Schweiz – Kanada 3:2
- Schweizer Tore: Scherwey, Hofmann, Haas
Olympia 2018, Pyongchang, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 1:5
- Schweizer Tor: S. Moser
WM 2017, Paris, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2 n.V.
- Schweizer Tore: Herzog (2), Praplan
WM 2015, Prag, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:7
- Schweizer Tore: Trachsler, Brunner
WM 2013, Stockholm, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:2 n.P.
- Schweizer Tore: Hollenstein, Niederreiter
WM 2012, Helsinki, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3
- Schweizer Tore: Brunner, Bezina
WM 2011, Kosice, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 3:4 n.V.
- Schweizer Tore: Diaz, Du Bois, Ambühl
WM 2010, Mannheim, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 4:1
- Schweizer Tore: Rüthemann, M. Plüss, Ambühl, Déruns
Olympia 2010, Vancouver, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:3 n.P.
- Schweizer Tore: Rüthemann, Von Gunten
WM 2007, Moskau, Viertelfinal
- Schweiz – Kanada 1:5
- Schweizer Tor: DiPietro
Olympia 2006, Torino, Gruppenspiel
- Schweiz – Kanada 2:0
- Schweizer Tore: DiPietro (2)
Wer es ist, spielt keine Rolle. Klar scheint aber, dass die NHL-Stars auch diesmal Unterstützung beim Toreschiessen brauchen.