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Andres Ambühl (M.) und die Schweizer Nati haben alle WM-Vorbereitungsspiele gewonnen.

Foto: keystone-sda.ch

Nicole Vandenbrouck

Es ist nur eine Zahl – aber ganz schön beeindruckend: Die 16. WM-Teilnahme. Oder in Andres Ambühls Lieblingswort ausgedrückt: «Es ist hübsch, dass ich schon zum 16. Mal dabei sein darf.» Damit egalisiert der Bündner den Weltrekord – und zwar von keinem Geringeren als von Landsmann Mathias Seger (43). Der Ex-Nati-Verteidiger überflügelte 2014 Ex-Lugano-Star Petteri Nummelin (48), der 15 Mal für Finnland an einer WM auflief.

Wer ihn kennt, weiss: Diese Bestmarke ist für Ambühl nicht wichtig. Es zählt einfach die Freude, nach dem NL-Saisonende noch für die Schweiz spielen zu können. Einzig 2018, im Silber-Jahr, fehlte der Stürmer verletzungsbedingt. Auch nach so vielen Jahren ist die WM für den HCD-Captain noch etwas Spezielles. Warum? «Weil man sich mit den besten Nationen und deren Top-Spieler messen kann und so sieht, wo man steht.»

Diesen Vergleich sowie die Entwicklung des Schweizer Hockey erlebt Ambühl seit seinem WM-Debüt 2004 mit. Unsere Nati hat sich den Top-Nationen wie Schweden, Finnland, Kanada, den USA oder Russland angenähert. Der 37-Jährige erinnert sich: «Früher war unser Ziel gegen diese Nationen, defensiv gut zu spielen und wenn möglich mal einen Konter zu fahren. Heute sind wir nicht mehr so ängstlich. Wir Schweizer haben ein stärkeres Selbstvertrauen und breiteres Kader.» Er ist gerne Teil dieses Fortschritts.

Team-Erfolg über allem

Ambühl gilt als Muster-Nationalspieler. Der nie ein Aufgebot abgelehnt hat, auch in jenen Jahren nicht, in denen es andere namhafte Spieler nach intensiven Playoffs taten. Und der jede Aufgabe akzeptiert, die ihm der jeweilige Nati-Coach aufgetragen hat.

Denn für Ambühl steht der Team-Erfolg über allem. «In der Nati sind gute Spieler vereint. Jeder kann alles. Da muss es eine Rollenverteilung geben.» Auch dank dieser Tugend spielt der Davoser aus dem Sertig-Tal seine 16. WM. «Die Rolle zu akzeptieren und respektieren ist sicher kein Nachteil.»

Und dann kommen sie doch noch, Ambühls Gedanken zu seinem Teilnahme-Rekord. «Dass ich jetzt gleich viele WMs habe wie Seger, der so viel erreicht hat, zeigt mir, dass ich nicht alles falsch gemacht habe», sagt er schmunzelnd. «Das ist nicht selbstverständlich. Darum schätze ich es umso mehr.»

Mathias Seger: «Büehli wird mich sicher überholen»

Er ist der Schweizer Rekord-Spieler mit 305 Partien im Nati-Dress. An 16 Weltmeisterschaften hat Mathias Seger teilgenommen, bevor er 2018 seine Karriere beendete, und setzt auch damit eine Bestmarke. Nun schliesst Andres Ambühl zu ihm auf. «Das freut mich extrem für Büehli», sagt Seger, «ich gönne es ihm.»

Der Ex-Verteidiger (ZSC, SCRJ) erzählt, dass jeder immer gerne mit Ambühl zusammengespielt habe, «er bringt immer so viel Energie ins Team». Diese Spielweise beeindruckt den 43-Jährigen. «Dass er das über so viele Jahre durchzieht, ist grossartig. Er wird mich sicher überholen und noch einige Weltmeisterschaften mehr spielen», ist Seger überzeugt. Die schönste Krönung wäre nun noch eine glänzende Medaille.