Patrick Fischer, welche Bedeutung hat die Swiss League für die Nationalmannschaft? Ein Rekrutierungsgefäss ist diese Liga ja nicht.
Die Spieler für die A-Nationalmannschaft rekrutieren wir aus der National League, das ist richtig. Trotzdem hat die Swiss League für mich als Nati-Coach grosses Gewicht. Die Liga ist von zentraler Bedeutung, was unseren Nachwuchs angeht. Die Swiss League ist ein wichtiger Ausbildungsort für junge Spieler. Sie erhalten dort die nötige Eiszeit, um Erfahrungen zu sammeln, sich auf ihrem Weg in die National League spielerisch und taktisch weiterzuentwickeln und so für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Sämtliche Nationen lassen in der zweithöchsten Liga regelmässig ihre U18-Spieler spielen, die U20 meist schon eine Liga höher.
Welche Form wünschte sich der Nati-Coach für die Swiss League, dürfte er wünschen?
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Swiss League eine Profi-Liga bleibt. Die Durchlässigkeit in die National League mit einer Auf-/Abstiegsrunde müsste eigentlich gewährleistet sein. Nur so kann die sportliche Qualität aufrechterhalten werden. Die Swiss League ist ein bedeutender Ausbildungsplatz für künftige Nationalspieler. Die Swiss League muss auch unbedingt eine wichtige Plattform sein, um Schweizer Coaches auszubilden und weiterzuentwickeln.
Was würde es für die Nationalmannschaft(en) bedeuten, sollte die Swiss League zur reinen Amateur-Liga werden?
Diese Entwicklung wäre für unsere verschiedenen Nationalmannschaften und das Schweizer Eishockey generell schlecht. Wenn nur noch die National League als Profi-Liga geführt wird, wird uns über kurz oder lang der Nachwuchs fehlen, der in der Nationalmannschaft international mit der Weltspitze mithalten kann. Für unsere Mission «Go for Gold» ist es entscheidend, einen breiten Kader mit qualitativ gut ausgebildeten, durch Einsätze erfahrene Spielern zu haben. Auch die Ausbildung von Schweizer Coaches und Schweizer Schiedsrichtern würde darunter leiden, wenn die Swiss League kein Profi-Betrieb mehr wäre.