Hochemotionale Serie
Darum spricht im Duell gegen Davos alles für Bern

Davos gegen Bern – die Serie steht für Tore, Spektakel und Emotionen. In den Pre-Playoffs liegt der Vorteil beim SCB.
Publiziert: 07.04.2021 um 15:51 Uhr
|
Aktualisiert: 08.04.2021 um 13:18 Uhr
1/7
Zwischen Bern und Davos geht es stets zur Sache.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Sieben Mal standen sich Bern und Davos in den Playoffs gegenüber. Und stets ging es hoch zu und her. Unvergessen, wie sich Timo Helbling und der überzählige HCD-Ausländer Alexandre Picard einst schon im Warm-up prügelten. Oder wie Reto von Arx den Berner Ivo Rüthemann vor laufenden TV-Kameras mit käuflicher Liebe auf gleichgeschlechtlicher Ebene in Verbindung brachte und so für einen Aufschrei der Entrüstung sorgte.

Fünf Mal triumphierte der HCD, fügte dem SCB 2007 eine der bittersten Niederlagen zu, als Robin Leblanc in der Finalissima nach einem umstrittenen Bully-Entscheid das einzige Tor erzielte. Doch zuletzt drehte der Wind.

Im Herbst kegelte Bern den Rekordmeister (31 Titel) selbst mit der Fehlbesetzung Don Nachbaur an der Bande aus dem Cup. Dann spannte der SCB den Davosern erst den Assistenztrainer – Johan Lundskog (36) wird Chef in Bern – aus. Und holte schliesslich Raeto Raffainer (39) als neuen Superdirektor. Hat der Abgang des Sportchefs die Beziehung zu HCD-Trainer Christian Wohlwend belastet?

«Im Gegenteil», sagt Raffainer. «Wir tauschen uns regelmässig aus. Doch jetzt stehen die Freundschaft und die Familie im Vordergrund. Zuvor war ich sein Chef und trug die sportliche Verantwortung. Ich will professionell wirken. Man hätte uns in einem Dorf wie Davos nie gemeinsam in der Badi angetroffen.»

Raffainer hätte sich anderen Gegner gewünscht

Im Vergleich mit Bern hat der HCD in dieser Saison 18 Punkte mehr geholt. Doch er hat auch 21 Tore mehr kassiert. Die Abwehr bleibt eine Wundertüte, ist oft nicht auf der Höhe. Beim letzten Aufeinandertreffen machte der HCD das Spiel, Bern die Tore. Während sich der SCB zuletzt stark verbessert zeigte, verloren die Bündner vier ihrer letzten fünf Partien.

Bern brennt nach zwei verkorksten Qualis auf Wiedergutmachung, hatte nach 31 Spielen in 61 Tagen während der vierten Quarantäne Zeit, die Blessuren auszukurieren. Dass der SCB in Alles-oder-nichts-Spielen jeweils liefert, bewies er im Cup, den er zum dritten Mal gewinnen konnte. Zudem könnte das Wiedersehen mit Fabrice Herzog nach seinem Check gegen Eric Blums Kopf zusätzliche Energie freisetzen.

«Eine super Affiche fürs Schweizer Eishockey», sagt Raffainer. «Doch ich hätte sie mir nicht gewünscht. Ich hatte eine super Zeit in Davos und wünsche mir, dass der HCD Erfolg hat. Doch das ist in der jetzigen Situation schwierig.»

Vor den Pre-Playoffs spricht alles für den SCB.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?