Hanspeter Sahli von 1.-Liga-Klub Wetzikon
Ich bin der Corona-Präsident

Die Politik entscheidet, der Amateursport leidet. EHC-Wetzikon-Präsident Hanspeter Sahli erklärt, was der Unterbruch der Saison für seinen Klub bedeutet.
Publiziert: 22.12.2021 um 16:58 Uhr
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Wetzikon-Präsident Hanspeter Sahli ist im richtigen Leben Chef einer Dachdeckerfirma.
Foto: Sven Thomann
Dino Kessler

Positive Fälle, obschon die gesamte Mannschaft mit dem Gütesiegel 2G versehen war. Beim EHC Wetzikon beispielsweise wurden 13 Spieler der 1. Mannschaft positiv getestet, die Symptome waren allerdings nur leicht.

Die Meisterschaft der 1.-Liga ist mittlerweile unterbrochen worden. Vorerst nur unterbrochen. Präsident Hanspeter Sahli, im richtigen Leben Geschäftsführer einer Dachdeckerei, macht sich Gedanken. Wie soll das weitergehen? «Der Unterbruch ist nachvollziehbar, aber sehr schmerzhaft.» In den letzten beiden Jahren wurde die Saison jeweils abgebrochen.

Halten die Treuen erneut durch?

Im letzten Frühling wurde es dann Ende Mai, bis beim EHCW zumindest in finanziellen Fragen Klarheit herrschte. Wie reagieren die Sponsoren, die Dauerkartenbesitzer, die Aktiven? «Bisher waren unsere Träger sehr grosszügig», sagt Sahli. «Sponsoren blieben uns treu, viele Dauerkartenbesitzer spendeten quasi ihr Abo oder liessen es auf die folgende Saison übertragen.» Aber jetzt droht zum dritten Mal in Folge der Abbruch der Meisterschaft. Wie lange halten die EHCW-Treuen durch?

Bleibt der Nachwuchs beim Sport?

Die finanzielle Seite ist allerdings nur ein Aspekt der Krise. Nach einem Unterbruch für diverse Abklärungen wird der EHCW das Training auf den meisten Stufen wieder aufnehmen. Es stellt sich aber die Frage, ob alle Trainer (beim EHC Wetzikon 36) bereit sind für 2G plus? Wie verkraften das die Nachwuchsspieler? Viele erleben in ihrer noch jungen Karriere bereits zum dritten Mal den Ab- oder Unterbruch einer Saison. Wie soll der Sport da noch Spass machen? Nehmen die jungen Leute das auf sich? Wie viele Spieler sind noch da, wie viele Trainer sind bereit, dem Sport unter diesen Umständen die Stange zu halten?

Hanspeter Sahli, der ehrenamtliche Präsident, investiert viele Stunden in den Klub. Das ist dann Leidenschaft pur. Beklagen? Aufgeben? Kommt für ihn nicht in Frage. Sahli, der als Präsident noch keine Corona-freie Saison erlebt hat, sagt von sich selbst mit Augenzwinkern: «Ich bin der Corona-Präsident des EHCW, ich kenne nichts anderes.»

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