Der EVZ will neue Massstäbe setzen im Frauen-Hockey – und das gelingt ihm von Anfang an. Darunter leiden müssen die gegnerischen Teams in der zweithöchsten Liga, der SWHL B. Zur Erinnerung: Dort mussten die Zugerinnen starten, weil dies die Funktionäre des Verbandes so beschlossen haben.
Nun führen sie die Meisterschaft der SWHL B praktisch ad absurdum. Nach vier Spielen triumphieren die Zugerinnen mit einem Torverhältnis von 68:0! Für die Gegnerinnen ist klar: Sie balgen sich nur noch um den 2. Platz. Der Leaderinnenthron ist reserviert für den EVZ, der sich auf seiner Aufstiegsmission befindet. «Indirekt ist dies auch ein starkes Signal an die Klubs in der Women’s League», sagt mit Paolo Angeloni der Direktor der Amateurliga Regio League, in der das Frauen-Hockey angesiedelt ist.
Dass der EVZ viel ins Frauen-Hockey investieren will, ist durchaus im Sinne des Verbandes «und unserer Strategie, die Profi-Vereine einzubeziehen», so Angeloni. Vor zwei Jahren habe mit dem ZSC nur ein Profi-Klub ein Frauen-Team in der höchsten Liga gestellt, nun seien es deren fünf mit Zürich, Bern, Davos, Fribourg und Ambri (Lugano ist eigenständig).
Trotzdem stützt Angeloni ihren damaligen Beschluss, die Zugerinnen nicht direkt in der Women’s League starten zu lassen. «Wir wollten jene Klubs schützen, die schon seit Jahren ins Frauen-Hockey investieren und mussten deshalb einen Kompromiss finden.» Der lautete: SWHL B statt D. Denn – wie reglementarisch vorgesehen – in der tiefsten Liga einzusteigen, wäre für den EVZ keine Option gewesen.
«Traurige Saison für die anderen Teams»
Aber was sagt Angeloni dazu, dass nun die Dominanz der Zugerinnen so erschreckend ist? «Das ist nicht so erfreulich, gleichzeitig aber auch nicht unerwartet. Für die anderen Teams wird es eine etwas traurige Saison.» Dass der EVZ auch in der SWHL B gleich mit so einem Star-Ensemble auffährt, hätte man beim Verband nicht erwartet. «Lara Stalder gehört nicht in diese Liga.» Die EVZ-Kapitänin hat nach vier Spielen 33 (!) Skorerpunkte (19 Tore/14 Assists) auf dem Konto.
Die Zugerinnen wissen um ihre Situation. Daher stecken sie sich – nebst dem Aufstieg – andere ambitionierte Ziele. Zum Beispiel nehmen sie am EWHL Supercup, einer europäischen Meldeliga, teil. Am Wochenende steigt das Final-Turnier in Zug. Im Halbfinal am Samstag trifft der EVZ auf MAC Budapest (ab 15 Uhr in der Bossard-Arena), den anderen bestreiten Hokiklub Budapest und Memmingen (ab 15 Uhr in der Academy Arena). Am Sonntag geht es ab 12 Uhr um Bronze sowie ab 15.30 Uhr um Gold (Bossard-Arena).