Ex-Hockey-Boss und die Russen
Schon 2013 tauchte Fasel mit Oligarch Timtschenko auf

Der ehemalige IIHF-Präsident René Fasel soll inzwischen russischer Staatsbürger sein. Blick geht sieben Fragen zum Fall des Schweizers und den Russen nach.
Publiziert: 15.02.2023 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2023 um 18:32 Uhr
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Hat Wladimir Putin auch René Fasel zum Russen gemacht?
Foto: Keystone

Ist René Fasel jetzt tatsächlich Russe?

Die Agentur «Interfax» meldete, dass René Fasel (73), der ehemalige Präsident des internationalen Eishockeyverbandes, die russische Staatsbürgerschaft erhalten habe. Gestützt wird diese Information durch einen Handelsregister-Eintrag. Eine Bestätigung der Meldung gibt es aber bisher nicht. Weder Fasel noch die russische Botschaft in Bern haben bisher auf Blick-Anfragen reagiert. Für eine Einbürgerung müsste man fünf Jahre den Wohnsitz in Russland – Fasel lebte aber in Wädenswil ZH – gehabt haben. Für jemanden, der eine so gute Beziehung zu Diktator Wladimir Putin pflegt wie Fasel, dürfte das nicht gelten.

Welche Prominenten sind Russen geworden?

Fasel wäre nicht der erste bekannte Ausländer, der Russe wurde. So verlieh Putin US-Whistleblower Edward Snowden (39) im letzten September die russische Staatsbürgerschaft. Auch die Schauspieler und Putin-Freunde Steven Seagal (70, USA) und Gérard Dépardieu (74, Fr) bekamen den russischen Pass. Per Putin-Dekret.

Müsste Fasel den Schweizer Pass abgeben?

Aus Schweizer Sicht ist der Fall klar: Fasel darf seinen Pass behalten. In Russland musste man früher seine alte Staatsbürgerschaft aufgeben, wenn man sich einbürgern lassen wollte. Das ist nun nicht mehr zwingend der Fall.

Was hat Fasel mit Russland am Hut?

1986 schaffte es Fasel als Schweizer Verbandspräsident, die «Sbornaja» zu einem Länderspiel nach Bern zu holen und überraschte die sowjetische Delegation mit ein paar Sätzen auf Russisch. Seinen Aufstieg bei der IIHF, deren Präsident er 1994 bis 2021 war, verdankte er auch den guten Beziehungen zu den einflussreichen Russen. «Ich liebe dieses Land und die Menschen, das ist einfach so», sagte er 2021.

Was hat es mit den Apfelplantagen auf sich?

Gemäss «Interfax» hat Fasel eine 54-Prozent-Beteiligung an der Alma Holding, die in der Region Krasnodar am Schwarzen Meer Apfelplantagen betreibt. In Russland boomte das Apfel-Business in den letzten Jahren, seit Putin 2014 einen Einfuhr-Stopp als Antwort auf die EU-Sanktionen erliess. Angebaut werden Sorten wie Gala, Elstar, Golden Delicious oder Granny Smith.

Wer ist Fasels Business-Partner Timtschenko?

Die restlichen 46 Prozent der Alma Holding hält die Volga Group des sechstreichsten Russen Gennadi Timtschenko (70), dem Präsidenten von SKA St. Petersburg. Der Oligarch lebte am Genfersee und unterstützte Servette finanziell, ehe ihn die USA 2014 auf die Sanktionsliste setzten. Wie Fasel soll der Multimilliardär Putin nahestehen. Und spätestens seit 2013 auch Fasel. Damals habe ihn der damalige Präsident zu einem Meeting des IIHF-Councils im Hilton Zürich Airport in Opfikon mitgebracht, wie ein Insider berichtet.

Was läuft mit der Ethik-Kommission der IIHF?

Seine Nähe zu den Russen brachte Fasel auch eine Untersuchung einer unabhängigen Ethik-Kommission der IIHF ein. Sie soll prüfen, ob der Ehrenpräsident gegen die Integritätsregeln der IIHF verstossen hat. Auf ein Resultat oder eine Stellungnahme der IIHF zum Thema wartet man seither vergebens. Seit zehn Monaten. Auch Raeto Raffainer, der im Council des IIHF sitzt, hat nichts mehr davon gehört. «Ich war damals auch Teil der Entscheidung, dass das überprüft werden soll», sagt der CEO des SC Bern. «Seither warten wir auf die Rückmeldung der Ethik-Kommission.»

NHL-Star Owetschkin trauert um seinen Vater

Die Washington Capitals müssen in der NHL vorderhand ohne ihren Superstar Alexander Owetschkin auskommen. Der Russe trauert um seinen Vater, der mit 71 Jahren verstorben ist.

Owetschkin gab die Nachricht vom Ableben seines Vater Michail am Mittwoch via Instagram bekannt. Am Vortag hatten die Capitals vermeldet, dass ihr Captain aus familiären Gründen auf unbestimmte Zeit dem Eis fernbleiben werde. Trainer Peter Laviolette gab an, dass er Owetschkin in absehbarer Zeit nicht wieder beim Team sehe.

Owetschkin ist mit 37 Jahren immer noch der beste Torschütze der Capitals und hat in dieser Saison in 54 Spielen 32 Tore erzielt. Seine Gesamtpunktzahl von 812 macht ihn hinter Wayne Gretzky (894) zum zweitbesten Torschützen in der Geschichte der NHL.

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