Hier fliegen die Fäuste schon vor Spielbeginn
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Massenschlägerei in der KHL:Hier fliegen die Fäuste schon vor Spielbeginn

Die spinnen, die Russen!
Massenschlägerei in der KHL beim allerersten Bully

Zwischen Sotschi und Omsk fliegen die Fäuste schon, bevor Eishockey gespielt wird. Bei den Trainern – Andrei Nasarow und Bob Hartley (ex ZSC) – kanns nicht überraschen.
Publiziert: 19.10.2021 um 11:36 Uhr
Stephan Roth

Achtung, fertig, los! Beim ersten Bully des KHL-Spiels zwischen Sotschi und Meister Awangard Omsk geht es sofort rund. Je drei Stürmer prügeln sich. Auf Seiten von Sotschi der Kanadier JC Lipon sowie Bogdan Jakimow und Wiktor Baldajew, bei den Gästen Pawel Dedunow, Nikita Komarow und Ilja Kablukow.

Alle sechs Spieler erhalten darauf eine 5-Minuten-Strafe und Anstifter Lipon zusätzliche zwei Minuten, welche Omsk gleich zum Führungstreffer nutzt. Am Schluss gewinnt der Favorit 5:4.

Meistercoach Bob Hartley (61), der auch schon in der NHL (Colorado 2001) und in der Schweiz (ZSC Lions 2012) den Titel holte, erzählt nach dem Sieg, wie es zum verrückten Start kam: «Nach dem Warm-up sagten mir meine Jungs, dass die Spieler von Sotschi ihnen gesagt hatten, dass ihr Coach Andrei Nasarow von ihnen verlange zu kämpfen und sie keine Wahl hätten.»

«Ich dachte, diese Zeiten seien vorbei»

Nasarow (47) prügelte sich einst als Spieler durch die NHL und sorgte auch als Trainer immer wieder für Eklats. Einmal deckte er die Schiedsrichter mit obszönen Gesten ein, ein anderes Mal prügelte er sich mit Fans oder dem gegnerischen Teamdoktor. Oder warf eine Flasche aufs Eis. Und nicht selten liess er seine Mannschaften auf dem Eis Gewalt säen.

«Ich dachte, diese Zeiten, die 80er und 90er Jahre, seien vorbei», so Hartley weiter. «Wir haben den Spielern natürlich nicht gesagt, dass sie prügeln sollen. Doch sie sollten auf alles gefasst sein.»

«Nichts besseres als ein gemeinsamer Kampf»

Hartley freilich ist auch kein Kind von Traurigkeit. So war das damalige Team des Kanadiers, die Calgary Flames, 2014 in eine Massenschlägerei mit den Vancouver Canucks von John Tortorella beim ersten Bully verwickelt.

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Nasarow, der das kriselnde Sotschi-Team erst jüngst übernommen hat, ist zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft und sagt: «Die Jungs waren grossartig, sie haben gekämpft. Nichts bringt die Menschen besser zusammen als ein gemeinsamer Kampf. Na ja, vielleicht zusammen Schnaps zu trinken – doch die Saison geht ja weiter.»

Ihn kümmerte es nicht, dass seine Spieler in der Schlägerei unten durch mussten. Lipon und Jekimow zogen sich Verletzungen zu und blieben nach der ersten Pause in der Kabine.

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