Den reiferen Jahrgängen ist bestimmt Hans-Joachim Kulenkampff noch ein Begriff. Seine Quizsendung moderierte der kultige Kuli während über 3 Jahrzehnten bis in die späten 80er. Der Name der Show? «Einer wird gewinnen». Dasselbe lapidare Motto also, welches auch gegenwärtig wieder mal während den eben angebrochenen Wochen der Entscheidungen herrscht.
Grundsätzlich gilt dabei: Nur der Meister hat wirklich reüssiert. Alle anderen haben erst mal durchs Fegefeuer der Fans und Experten zu gehen. Natürlich haben nicht alle Teams dieselben Möglichkeiten und Erwartungen. Der heroische Schlussspurt Ambris kann zum Beispiel schlecht als Versagen gewertet werden, selbst wenn es nicht gereicht hat.
Selbstschutz der Entscheidungsträger
Stillstand ist eben Rückschritt. Das wissen alle Verantwortlichen, die etwas taugen. Auch diejenigen, die glauben, was zu taugen. Bleibt der Erfolg aus, wird sofort alles gebetsmühlenartig hoch und runter analysiert. Trotz zweifellos viel gutem Willen entsteht der Eindruck, dies passiert oft vor allem aus Selbstschutz der Entscheidungsträger. Man hat dann ja schliesslich die Fehler scheinbar eruiert und korrigiert. Misserfolge haben doch stets einen Lerneffekt, oder?
Nicht immer. Auch wenn die Option «Tabula Rasa» manchmal angebracht ist. Oft leidet das Innenleben und die Moral im Team wegen eines Über-Analysierens von Pleiten stark. Ein Mannschaftsgefüge ist ein zartes Pflänzchen. Es wird durch übereifrige Funktionäre eher dauerhaft zerstört als erfolgsversprechend geflickt. Konstruktives Fingerspitzengefühl bringt einen eher zum Gewinnen zurück, als populistische Feuerwehrübungen.