SCRJ-Stars erlebten Kriegswirren mit – Jetzt geht ins die Champions Hockey League
«Es herrschte Ungewissheit und Chaos in der Kabine»

Bei Jokerit nahm ihre Saison ein abruptes Ende, als sich der Klub nach Beginn des russisches Angriffskrieges von den KHL-Playoffs zurückzog. Nun sind Nicklas Jensen (Dä) und Jordan Schroeder (USA) umso heisser auf den Start mit den SCRJ Lakers.
Publiziert: 01.09.2022 um 13:34 Uhr
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Nicklas Jensens (r.) letzter Ernstkampf war bei Olympia in Peking, hier drückt ihn Nati- und Lausanne-Verteidiger Lukas Frick an die Bande.
Foto: AFP
Nicole Vandenbrouck

Die Lakers starten erstmals ins CHL-Abenteuer. Ein Belohnung für die erfolgreiche letzte Saison. Vorfreude und Ambitionen sind gross. Die beiden neuen Ausländer Nicklas Jensen (Dä) und Jordan Schroeder (USA) sind besonders heiss auf die internationalen Duelle. Denn: Ihre letzten Ernstkämpfe liegen über ein halbes Jahr zurück!

Der Grund: Ihr Ex-Klub Jokerit Helsinki hat sich Ende Februar nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aus den KHL-Playoffs zurückgezogen. Schroeders letztes Spiel datiert somit am 11. Januar, danach folgt die Olympia-Pause. Jensen kommt noch viermal mit Dänemarks Nati in Peking zum Einsatz, bevor er sich dort ein paar Rippen bricht.

Dann kam die Freigabe von Jokerit

Beide erinnern sich an den Moment des abrupten Saisonendes. «Es herrschte Ungewissheit und ein bisschen Chaos in der Kabine», erzählt Jensen. «Was nun?», hätten sich alle gefragt. Auch Emotionen sind im Spiel, «wir machten uns Sorgen um die Ukraine». Obwohl das Team sich über sechs Wochen mit hartem Training auf die Playoffs vorbereitet hat, «für uns war klar, dass wir nicht nach Russland reisen wollen», so Jensen. Beide Stürmer begrüssen daher den Rückzugs-Entscheid ihres Klubs. Alle Spieler haben dann noch zusammen die Saison ausklingen lassen, trafen sich einige Male in der Garderobe zum Gedankenaustausch.

Jokerit Helsinki pausiert eine Saison

Jokerit Helsinki spielte als erstes finnisches Team ab 2014 acht Saisons in der russischen KHL. Ende Februar 2022 zog sich der Klub nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine von den KHL-Playoffs zurück.

Jokerit-Besitzer und Ex-NHL-Star Jari Kurri (62) hat daraufhin den endgültigen Ausstieg aus der KHL beschlossen. Der Finne zog sich auch aus dem Verwaltungsrat der russischen Liga zurück. Kurri mutmasst, dass das Verhalten Russlands dem Ruf Jokerits geschadet haben könnte.

Das Ziel von Jokerit ist, auf die Saison 2023/24 in die höchste finnische Liga zurückzukehren, der Lizenzantrag läuft. In dieser Saison wird der Klub kein Fanionteam haben, bei den Junioren läuft der Betrieb normal weiter (N.V.)

Jokerit Helsinki spielte als erstes finnisches Team ab 2014 acht Saisons in der russischen KHL. Ende Februar 2022 zog sich der Klub nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine von den KHL-Playoffs zurück.

Jokerit-Besitzer und Ex-NHL-Star Jari Kurri (62) hat daraufhin den endgültigen Ausstieg aus der KHL beschlossen. Der Finne zog sich auch aus dem Verwaltungsrat der russischen Liga zurück. Kurri mutmasst, dass das Verhalten Russlands dem Ruf Jokerits geschadet haben könnte.

Das Ziel von Jokerit ist, auf die Saison 2023/24 in die höchste finnische Liga zurückzukehren, der Lizenzantrag läuft. In dieser Saison wird der Klub kein Fanionteam haben, bei den Junioren läuft der Betrieb normal weiter (N.V.)

Für Ex-NHL-Stürmer Jensen (NY Rangers, Vancouver) klärt sich die Situation schneller, sein Vertrag läuft aus. Schroeder dagegen ist nach einer schwierigen Saison mit einem Corona-Ausbruch und vielen Verschiebungen zum Warten verdammt, bis Jokerit verkündet, dass sich alle Spieler nach neuen Arbeitgebern umsehen können.

Nur Gutes über die National League gehört

Beide entscheiden sich für die SCRJ Lakers. Weil sie über die National League nur Gutes gehört haben. Jensen auch von Dänemarks Nati-Coach und Ex-NL-Trainer Heinz Ehlers (Tigers, Lausanne), der über seinen Schützling sagt: «Er ist schnell, gross, hat einen starken Schuss. Mit den richtigen Mitspielern ist er für 25 oder mehr Tore gut.» Jensen kontert: «Das hoffe ich doch!»

Vor dem NL-Start in der CHL gegen starke Gegner wie München (Donnerstag) oder Tappara Tampere (Samstag) loslegen zu können, sehen beide nur als Vorteil. «Da müssen wir schon abliefern», so Jensen, «und mit der richtigen Einstellung können wir auch etwas rocken.»

Champions Hockey League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Färjestads BK
Färjestads BK
6
16
17
2
ZSC Lions
ZSC Lions
6
10
14
3
Lausanne HC
Lausanne HC
6
8
14
4
HC Ocelari Trinec
HC Ocelari Trinec
6
8
12
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
6
7
12
6
Skelleftea AIK
Skelleftea AIK
6
4
12
7
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
6
7
11
8
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
6
7
11
9
Pelicans Lahti
Pelicans Lahti
6
6
11
10
Sheffield Steelers
Sheffield Steelers
6
5
11
11
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
6
4
10
12
Växjö Lakers
Växjö Lakers
6
1
10
13
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
6
-2
10
14
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
6
2
10
15
Straubing Tigers
Straubing Tigers
6
0
9
16
Tappara Tampere
Tappara Tampere
6
4
8
17
HC Pardubice
HC Pardubice
6
7
8
18
TH Unia Oswiecim
TH Unia Oswiecim
6
-5
8
19
Ilves Tampere
Ilves Tampere
6
-4
7
20
KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
6
-10
5
21
Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
6
-7
5
22
Rouen Dragons
Rouen Dragons
6
-21
1
23
Fehervar AV19
Fehervar AV19
6
-19
0
24
SönderjyskE Ishockey
SönderjyskE Ishockey
6
-28
0
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