2009 gabs nach Champions-League-Triumph den grossen Playoff-Kollaps
Wars das mit dem Meistertitel für den ZSC?

Der Champions-League-Titel wird für die ZSC Lions für den weiteren Meisterschaftsverlauf zur Herausforderung. Im Anschluss an den Triumph 2009 erlebten die Zürcher ein Playoff-Debakel. Captain Patrick Geering hebt schon mal den Mahnfinger.
Publiziert: 19.02.2025 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2025 um 09:05 Uhr
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Die totale Ernüchterung für die ZSC-Spieler Andri Stoffel, Radoslav Suchy, Oliver Kamber und Daniel Schnyder in den Playoffs 2009 gegen Fribourg.
Foto: KATHI BETTELS

Auf einen Blick

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Marcel AllemannReporter Eishockey

Im Januar 2009 feierten die ZSC Lions nach einer unvergesslichen 5:0-Gala im entscheidenden Finalspiel gegen Magnitogorsk ihren ersten Champions-League-Titel. Sie wurden für diesen Coup im ganzen Land gefeiert. «Für gewöhnlich wurden wir in fremden Stadien ausgebuht, doch da wurden wir fortan überall beklatscht», erinnert sich der damalige Captain Mathias Seger (47). Das war auch für Topskorer Adi Wichser (44) aussergewöhnlich: «Gefühlt hatten wir gar keine Gegner mehr, es waren plötzlich alle unsere Freunde.»

Bis Ende Februar die Playoffs begannen. Und ein hochmotiviertes Fribourg Titelverteidiger ZSC in den Playoff-Viertelfinals gleich mit 4:0 abwatschte. «Es war für jeden schwierig, nach diesem riesigen Erfolg die Spannung wieder aufzubauen. Dass wir dann gleich mit 0:4 ausgeschieden sind, war allerdings schon verrückt», sagt der damalige Trainer Sean Simpson (64) im Rückblick.

Geering warnt vor Viertelfinal-Gegner

Das Erlebnis von 2009 muss für die ZSC Lions Ausgabe 2025 eine Warnung sein. Der einzige bei den Zürchern von 2009, der auch heute noch spielt, ist Captain Patrick Geering (35). «Wir waren damals etwas leer. Das Gute ist, dass ich dies miterlebt habe. Ich werde schon darauf achten, dass uns dies nicht nochmals geschieht», sagt der Routinier und hebt den Mahnfinger: «Egal, wen wir in den Playoff-Viertelfinals als Gegner haben werden – wir müssen uns bewusst sein, dass die auf uns losgehen werden wie die Affen.» So wie vor 16 Jahren Fribourg, für das es einen besonderen Anreiz darstellte, zum Besieger des Champions-League-Siegers zu werden.

War’s das somit aufgrund der Historie mit dem Meistertitel für den ZSC in dieser Saison? Oder gelingt beim zweiten Anlauf der Spagat, nach diesem Triumph den vollen Fokus wieder auf die Meisterschaft legen zu können?

2009 eine Sensation, 2025 nicht

Was dafür spricht: 2009 kam der ZSC-Erfolg aus dem Nichts und war eine Sensation, die Mannschaft spielte sich als Riesentöter in einen Rausch. 16 Jahre später sind internationale Erfolge im Eishockey jedoch fast zur Normalität geworden. Die Nati fuhr 2013, 2018 und 2024 drei WM-Silbermedaillen ein, Servette konnte die Champions League letztes Jahr gewinnen, und der diesjährige Triumph des ZSC ist keine Sensation mehr. Daher ist auch nicht mehr zu erwarten, dass die Lions in den kommenden Wochen in fremden Stadien wie Helden empfangen, sondern wie üblich ausgebuht werden. Dieser Umstand macht alles schon mal einfacher.

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Der zweite Punkt ist, dass alle ZSC-Spieler betonen, dass man vor der Saison zwei grosse Ziele ins Auge gefasst habe. Das erste habe man nun mit der Champions-League-Krone erreicht, das zweite steht unmittelbar bevor und heisst Titelverteidigung in der National League. «Wir sind clever und alt genug, um zu wissen, dass enorm wichtige Spiele für uns anstehen», betont Geering.

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Gleich sieht das auch Trainer Marco Bayer (52): «Garantien gibt es zwar keine, aber ich glaube nicht, dass wir in den Playoff-Viertelfinals nochmals mit 0:4 ausscheiden. Dafür ist die Mannschaft zu erfahren. Ich glaube viel mehr daran, dass dieser Erfolg den Spielern nochmals einen Boost gibt.»

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Champions Hockey League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Färjestads BK
Färjestads BK
6
16
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2
ZSC Lions
ZSC Lions
6
10
14
3
Lausanne HC
Lausanne HC
6
8
14
4
HC Ocelari Trinec
HC Ocelari Trinec
6
8
12
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
6
7
12
6
Skelleftea AIK
Skelleftea AIK
6
4
12
7
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
6
7
11
8
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
6
7
11
9
Pelicans Lahti
Pelicans Lahti
6
6
11
10
Sheffield Steelers
Sheffield Steelers
6
5
11
11
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
6
4
10
12
Växjö Lakers
Växjö Lakers
6
1
10
13
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
6
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10
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Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
6
2
10
15
Straubing Tigers
Straubing Tigers
6
0
9
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Tappara Tampere
Tappara Tampere
6
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8
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HC Pardubice
HC Pardubice
6
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18
TH Unia Oswiecim
TH Unia Oswiecim
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Ilves Tampere
Ilves Tampere
6
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KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
6
-10
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Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
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22
Rouen Dragons
Rouen Dragons
6
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23
Fehervar AV19
Fehervar AV19
6
-19
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24
SönderjyskE Ishockey
SönderjyskE Ishockey
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