ZSC-Spieler lassen es in der Garderobe krachen
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Nach Champions-League-Sieg:ZSC-Spieler lassen es in der Garderobe krachen

Analyse zum CHL-Triumph der ZSC Lions
Die National League ist die beste Liga Europas

Die ZSC Lions gewinnen wie 2009 die Champions League. Dieser Triumph ist für die Zürcher zwar gross, aber nicht so gigantisch wie jener vor 16 Jahren.
Publiziert: 18.02.2025 um 22:59 Uhr
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Aktualisiert: 13:19 Uhr
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Zürcher Jubel auch im Final: Die ZSC Lions gewinnen die Champions Hockey League 2024/25.
Foto: freshfocus

Auf einen Blick

  • ZSC Lions mit ihrem zweiten Triumph auf europäischer Ebene
  • Sieg gegen Färjestad unterstreicht Leistungskultur und Ambitionen der ZSC Lions
  • Die National League ist jetzt die beste Liga ausserhalb der NHL
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Die ZSC Lions haben im entscheidenden Moment geliefert. Wie schon im vergangenen April, als sie im siebten Playoff-Finalspiel gegen Lausanne den zehnten Meistertitel eingetütet haben. Und jetzt auch im Endspiel der Champions League das schwedische Topteam Färjestad in die Schranken weisen konnten. Es ist das nächste Meisterstück der aktuellen ZSC-Generation um Sven Andrighetto und Denis Malgin, die bis im letzten Frühling titellos geblieben war, nun aber hamstert.

Der zweite Triumph auf europäischer Ebene nach 2009 hat für die ZSC Lions einen grossen Stellenwert. Denn die Organisation hat eine Leistungskultur implementiert, bei der sie die Wettbewerbe, zu denen sie antritt, auch gewinnen will. Die Champions League war ihr stets wichtig, die ZSC Lions gehörten bei der Neuauflage 2014 zu den Gründungsmitgliedern und ihr CEO Peter Zahner stand dieser von 2018 bis 2022 als Präsident vor. Mit dem Gewinn der Trophäe schliesst sich ein Kreis.

Anspruch ja, Selbstverständlichkeit nein

Trotzdem wird dieser Triumph in der Wahrnehmung der Fans und der ganzen Hockey-Schweiz nicht den gleichen Stellenwert haben, wie der Geniestreich 2009. Es war eine andere Zeit, es war eine andere Champions League, noch mit hochkarätigen russischen Teams. Der ZSC war damals als Riesentöter unterwegs, der einen Giganten nach dem anderen zu Fall brachte. Die 5:0-Gala im entscheidenden Finalspiel gegen Magnitogorsk im Rapperswiler Exil, weil das Hallenstadion belegt war, bleibt unvergesslich. Der schöne Sieg gegen Färjestad kann dieser Heldensage das Wasser nicht reichen.

Seit dieser sind wir im internationalen Eishockey auch mit breiterer Brust unterwegs. Die Nati hat drei WM-Silbermedaillen eingefahren und Servette im Vorjahr die Champions League gewonnen. Den Anspruch, dass Schweizer Teams diesen europäischen Klubwettbwerb für sich entscheiden, muss man haben, seit die Ausländerzahl in der Liga 2021 von vier auf sechs erhöht worden ist und dadurch die Qualität der Teams nochmals angehoben wurde. Als Selbstverständlichkeit darf ein solcher Triumph trotzdem nie betrachtet werden.

Die beste Liga ausserhalb der NHL

Die National League kann nach dem zweiten Schweizer Titel in Folge in der Champions League für sich beanspruchen, die beste Liga ausserhalb der NHL zu sein. Zwar machten die russischen Teams bei der Neuauflage der Champions League nicht mit, aber seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine wären sie ohnehin nicht mehr dabei und sind somit auf internationalem Parkett derzeit auch nicht mehr messbar.

Und trotzdem dürfen wir bei aller Freude über den ZSC-Triumph nicht ausser Acht lassen, dass das Schweizer Eishockey gerade vor grossen Herausforderungen steht. Allen ist bewusst, dass die Grösse der National League mit 14 Teams zu gross ist und die gesunde Durchlässigkeit zwischen den Ligen fehlt. Aber ändern lässt sich das im aktuellen System kaum, da keiner am eigenen Ast sägen will. Darunter leidet der so wichtige Unterbau mit der Swiss League. Diese ist zum notorischen Problemfall geworden und kämpft mit Perspektivlosigkeit. Man sollte nicht vergessen: Auch Andrighetto und Malgin haben ihre ersten Spuren im Erwachsenen-Hockey einst in der Swiss League, die damals noch NLB hiess, hinterlassen.

Zürcher Fans feiern, was das Zeug hält
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Nach Lions-Triumph:Zürcher Fans feiern, was das Zeug hält
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Champions Hockey League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Färjestads BK
Färjestads BK
6
16
17
2
ZSC Lions
ZSC Lions
6
10
14
3
Lausanne HC
Lausanne HC
6
8
14
4
HC Ocelari Trinec
HC Ocelari Trinec
6
8
12
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
6
7
12
6
Skelleftea AIK
Skelleftea AIK
6
4
12
7
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
6
7
11
8
Red Bull Salzburg
Red Bull Salzburg
6
7
11
9
Pelicans Lahti
Pelicans Lahti
6
6
11
10
Sheffield Steelers
Sheffield Steelers
6
5
11
11
Fischtown Pinguins
Fischtown Pinguins
6
4
10
12
Växjö Lakers
Växjö Lakers
6
1
10
13
HC Sparta Prag
HC Sparta Prag
6
-2
10
14
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
6
2
10
15
Straubing Tigers
Straubing Tigers
6
0
9
16
Tappara Tampere
Tappara Tampere
6
4
8
17
HC Pardubice
HC Pardubice
6
7
8
18
TH Unia Oswiecim
TH Unia Oswiecim
6
-5
8
19
Ilves Tampere
Ilves Tampere
6
-4
7
20
KAC Klagenfurt
KAC Klagenfurt
6
-10
5
21
Storhamar Hockey
Storhamar Hockey
6
-7
5
22
Rouen Dragons
Rouen Dragons
6
-21
1
23
Fehervar AV19
Fehervar AV19
6
-19
0
24
SönderjyskE Ishockey
SönderjyskE Ishockey
6
-28
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