Eine Weltmeisterschaft nur sechs Monate nach Olympia. Corona-Infektionen bei den Stars Lara Stalder und Alina Müller. Gewichtige Ausfälle wie jene von Noemi Ryhner (Hand) und Laura Zimmermann (Fuss). Den Schweizerinnen lief es in Herning (Dä) alles andere als geschmeidig. Dabei wollte man nach zehn Jahren und Bronze in Burlington (USA) endlich wieder mit einer WM-Medaille in die Heimat zurückkehren.
Doch der Traum platzt – und das schon früh. Dies obwohl der Nati mit den Tschechinnen ein Team aus der vermeintlich schlechteren Gruppe gegenübersteht, das noch nie eine WM-Medaille gewonnen hat. Ohne die erwähnten Widrigkeiten hätte die Favoritenrolle in diesem Duell den Schweizerinnen gehört, bei denen zumindest Captain Lara Stalder für den Halbfinal wieder aus der Quarantäne zurückgekehrt war. Doch sieben Spiele in elf Tagen mit nur drei Blöcken haben sie jene Energie gekostet, die sie gegen die entschlossenen und aufdringlichen Tschechinnen benötigen würden.
Der Tank ist leer
Als die Schweizerinnen zum ersten Mal aufs tschechische Gehäuse schiessen, sind bereits elf (!) Minuten gespielt. Dass dieser erste Schuss sogleich der 1:1-Ausgleich bedeutet, könnte dem Offensivmotor etwas Schub verleihen. Doch im Tank ist nicht mehr viel übrig. Die Tschechinnen kreisen durch die Zone der Nati und finden ihre Abschlusspositionen. Und ihre Weitschüsse finden den Weg ins Tor von Andrea Brändli, der oftmals die Sicht genommen wird.
Bereits zur Spielmitte ist es gelaufen für die Schweizerinnen, ein 1:4-Rückstand ist eine zu grosse Hypothek – trotz Aufbäumen in der Schlussphase. Die Bronzemedaille wird ihnen wie schon bei Olympia in Peking und der letztjährigen WM vor der Nase weggeschnappt.
Schweiz – Tschechien 2:4
Tore: 8. Mlynkova (Mrazova, Tejralova/PP) 0:1. 12. Marti (Christen/PP) 1:1. 16. Pejsova (Laskova) 1:2. 23. Pribylova (Neubauerova) 1:3. 30. Mlynkova (Mrazova) 1:4. 50. Vallario (Rüegg, Stalder/PP) 2:4.