Darum ist diese WM für die Frauen-Nati eine Herausforderung
Ein Turnier zur Unzeit?

Erstmals findet in einem Olympia-Jahr eine Hockey-WM der Frauen statt. Mit nur einem Testspiel in den Beinen peilt die Schweizer Nati den Halbfinal an.
Publiziert: 26.08.2022 um 14:35 Uhr
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Nati-Trainer Colin Muller (58, Ka) verlängerte seinen Vertrag um zwei Jahre und peilt mit seinem Team an der WM den Halbfinal-Einzug an.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Die Nati-Spielerinnen sind keine Profis. Für Olympia- und WM-Turniere müssen sie Ferien nehmen in ihrem Job. Unter dieser Voraussetzung fand in der Vergangenheit in Olympia-Jahren nicht auch noch eine Weltmeisterschaft statt.

Bis jetzt: Aufgrund einer Statutenänderung der IIHF im September 2021 wird erstmals eine WM der Top-Division im Olympia-Jahr ausgetragen. Sechs Monate nach Peking – und acht Monate vor der nächsten WM, deren Austragungsort noch nicht mal feststeht.

Eine Herausforderung für unsere Nati. Bis lange nach Olympia in Peking war unklar, welche erfahrenen Spielerinnen sich für diese WM im Herning (Dä) verpflichten wollen. Und können. Talente sind zwar in den Startlöchern, aber noch nicht alle bereit für eine WM. Viele offene Fragen also für Trainer Colin Muller (58), dessen Vertrag nach letzter Saison auch noch ausgelaufen ist.

Doch Muller hat ihn um zwei Jahre verlängert – ein Bekenntnis zum Frauen-Hockey. Der Kanadier hat im Bewusstsein entschieden, dass das Gros seines Teams zusammenbleibt. «Die Motivation der Spielerinnen treibt auch mich an», sagt der Kanadier.

Im aktuellen WM-Kader fehlen fünf namhafte Spielerinnen, die in Peking noch dabei waren: Phoebe Stänz (Rücktritt), Nicole Bullo (Rücktritt), Sarah Forster, Keely Moy und Rahel Enzler. Im Vorbereitungs-Camp der Nati im OYM in Cham ZG nicht dabei waren zudem Lara Stalder (Brynäs) und Noemi Rhyner (Leksands). Der Grund: Die schwedische Liga SDHL gab ihre ausländischen Spielerinnen bis zum 15. August nicht frei.

Frauen-WM in Dänemark: Die Gruppenspiele der Schweizerinnen

Montag, 29. August, 19.00 Uhr: Schweiz – USA

Dienstag, 30. August, 16.00 Uhr: Schweiz – Finnland

(SRF zeigt die Schweizer Gruppenspiele online im Livestream, ab dem Viertelfinal dann im TV.)

Montag, 29. August, 19.00 Uhr: Schweiz – USA

Dienstag, 30. August, 16.00 Uhr: Schweiz – Finnland

(SRF zeigt die Schweizer Gruppenspiele online im Livestream, ab dem Viertelfinal dann im TV.)

Eine weitere Herausforderung ist, dass die Spielerinnen seit vier bis fünf Monaten keinen Ernstkampf in den Beinen haben. Am Dienstag holten sie sich nun den letzten Schliff in einem Testspiel gegen die Schwedinnen (2:1-Sieg nach Penaltys). Ins WM-Turnier starten die Schweizerinnen am Freitag gegen Japan als Favoritinnen.

Obwohl hinter den Top-Nationen Kanada und USA die Verfolger Tschechien, Finnland, Schweden, Schweiz, Japan enger zusammengerückt sind – die Schweiz peilt laut Muller den Vorstoss in die Halbfinals und eine Medaille an.

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