WM-Fight in Leicester
Obenauf kämpft gegen «Box-Sensation»

In der Höhle der Löwin greift Box-Profi Viviane Obenauf nach dem WM-Titel. «Dieser Kampf ist für mich eine riesige Chance», sagt das Mami aus Interlaken.
Publiziert: 02.12.2017 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:48 Uhr
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30. November 2017: Chantelle Cameron und Viviane Obenauf vor dem IBO-WM-Fight in Leicester.
Foto: ZVG
Patrick Mäder

Boxerin Viviane Obenauf ist zurück in England. Im Land, wo sie 2016 in einer Disco zwei sie belästigende Kerle niederschlug und wo sie ein paar Wochen darauf in Manchester im Rahmenprogramm von Champ Anthony Joshua ihren bisher grössten Auftritt feierte und trotz Niederlage gegen Olympiasiegerin Katie Taylor vor 27'000 Fans sehr zu gefallen wusste.

Seit Donnerstag ist sie mit ihrem Trainer Gabor Vetö in Leicester, der englischen Stadt in den östlichen Midlands. Der Stadt des Fussballwunders von 2016. Der Stadt, wo der Fussballer Gery Lineker geboren wurde und der Snookergott Mark Selby.

Am Samstag steigt Viviane Obenauf in den Ring. Das boxende Mami aus der Wahlheimat Interlaken ist mit 31 in der Form ihres Lebens. Wochenlang hat sie knallhart trainiert und sich intensiv auf den Fight vorbereitet. ihre Gegnerin in der Leicester Arena ist die fünf Jahre jüngere Chantelle Cameron aus Northampton, die in England nach vier Siegen als Profi bereits als Box-Sensation gefeiert wird. Es geht um den vakanten WM-Titel der IBO im Leichtgewicht. Der Kampf findet im Rahmenprogramm des Hauptkampfes Anthony Yigit gegen Joe Hughes statt, bei dem es um den EBU-Titel im Superleichtgewicht geht.

Lukrativer Rückkampf in Aussicht

Da Obenauf seit ihrem Manchester-Auftritt einen guten Namen hat und im boxboomenden England viel Respekt geniesst, ist sie nun Teil dieses attraktiven Box-Abends in Leicester. «Dieser Kampf ist für mich eine riesige Chance. Noch nie habe ich um so einen wichtigen Titel gekämpft», sagt Obenauf, deren Traum schon immer war, Weltmeisterin zu werden.

Nun steht auch fest, dass das «Golden Girl» nicht am traditionellen Boxing Day in Bern am 26. Dezember teilnehmen wird. Für sie ist auswärts boxen lukrativer, weil man in der Regel eingeladen wird und nicht den grossen Brocken selber finanzieren muss.

Aber Geld und Ruhm werden für Obenauf erst dann zum grossen Thema, wenn sie den Kampf am Samstag gewinnt, sich den IBO-Weltmeister-Gürtel umhängen kann und es dann zur Revanche kommt. «Im Vertrag ist festgehalten, dass es in zwei Monaten einen Rückkampf geben wird, falls ich gewinne.» Dann könnte beim alleinerziehenden Mami endlich die Kasse klingeln.

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