Mike Tysons Rückkehr in den Ring wird als «grösstes Comeback der Boxgeschichte» verkauft. Am 28. November boxt der 54-Jährige in Los Angeles gegen Roy Jones Jr (51). Der Kampf wurde extra um zwei Monate nach hinten verschoben, damit die Einnahmen in die Höhe getrieben werden können. Ist also alles nur eine grosse Show der beiden Box-Rentner, um noch einmal so richtig Kasse zu machen?
Nein, behauptet zumindest Jones Jr., der erstmals seit über zwei Jahren wieder in den Ring steigt. «Wenn du von Tyson getroffen wirst, kann dir alles passieren. Er ist kein normaler Puncher», so der russisch-amerikanische Doppelbürger. Obwohl Tyson seit 2005 nicht mehr geboxt hat, ist der Respekt vor «Iron Mike» noch immer riesig.
Jones ist sogar bereit, sein Leben aufs Spiel zu setzen: «Ich liebe das Boxen. Sollte ich im Ring sterben, werde ich dies als glücklicher Mann tun. Klar gibt es schönere Wege, um zu sterben. Aber ich wäre nicht sauer, wenn ich die Welt so verlassen muss.»
«Je länger er frischer bleibt, desto gefährlicher»
Auch wenn die beiden ehemaligen Weltmeister im Schwergewicht offenbar heiss auf den Kampf sind, so wurden die Regeln doch ihrem fortgeschrittenen Alter angepasst: Um das Gesundheitsrisiko zu minimieren, wird mit schwereren und stärker gepolsterten Handschuhen als üblich geboxt. Zudem hat der ausrichtende Verband WBC entschieden, die Kampfzeit der acht Runden von drei auf zwei Minuten zu reduzieren.
Eine Massnahme, die sich als Bumerang entpuppen könnte, vermutet Jones. «Das ist ein Vorteil für Tyson. Alles ist ein Vorteil für ihn», lästert er. «Sie glauben, kürzere Runden seien gut für unsere Sicherheit. Sie merken aber nicht, dass Mike nur noch gefährlicher für mich wird, je länger er frisch bleibt. Ich muss ihn rasch müde machen, um aus seiner Gefahrenzone zu kommen. Deshalb wären Runden à drei Minuten sicherer für mich.» (red)