Tyson Fury macht jetzt einen auf Kardashians
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Top oder Flop?Tyson Fury macht jetzt einen auf Kardashians

Sechs Kinder, eine Familie, eine Netflix-Show
Tyson Fury wird zur Kim Kardashian des Boxens

Jetzt gibts das Grossmaul Tyson Fury auch im Reality-TV. Der britische Boxer tritt dabei in die Fussstapfen von Hollywood-Grössen.
Publiziert: 16.08.2023 um 20:05 Uhr
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Tyson Fury und Ehefrau Paris: Die Furys gibts jetzt auch im TV.
Foto: Getty Images
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Emanuel GisiSportchef

Er galt als Retter des Schwergewichts: Anthony Joshua, britischer Goldjunge und vermeintlich der kommende Superstar in der Glamour-Division des Boxsports. Der Modellathlet mag die Scharte nach seinem Debakel 2019 gegen Snickers-Fan Andy Ruiz (33) bei der Revanche ausgewetzt haben, seine beiden Niederlagen gegen den Ukrainer Oleksandr Usyk haben gezeigt, dass er nicht mehr als grösster Kämpfer seiner Generation in die Geschichte eingehen wird.

Zuletzt bezwang er in einem völlig bedeutungslosen Last-Minute-Fight den finnischen Oldie Robert Helenius (39, k.o. in der 7. Runde). Nun träumt er von einem Duell mit US-Star Deontay Wilder (37).

Fury ist laut, lustig und wie gemacht für eine TV-Show

Ganz anders die Gefühlslage bei WBC-Weltmeister Tyson Fury (35). Der selbsternannte «Gypsy King» gilt als Gegenentwurf seines blitzsauberen Landsmannes: Laut, mit allen Wassern gewaschen, ein bisschen primitiv, aber lustig. Seine Probleme mit Drogen und Alkohol scheint er im Griff zu haben, mit seinen psychischen Problemen kämpft er jeden Tag. Was noch wichtiger ist: Er ist der bessere Boxer. Nun hängt er Joshua auch abseits des Rings ab.

In der neuen Doku-Serie «At Home with the Furys» (Netflix) begleitet eine Reality-TV-Kameracrew den 2,06-m-Riesen, seine Frau Paris und ihre sechs gemeinsamen Kinder durch den Alltag. Ein Genre, das einst die Kardashians («Keeping Up with the Kardashians») erfanden. Fury wird also sozusagen zur Kim Kardashian des Boxsports. 

Die Kinder heissen Venezuela, Valencia oder Adonis

Wie das Leben der Furys so ist? «Drei Jungen, drei Mädchen, meine Frau», erklärt Fury in der Doku. «Und alle verrückt.» Also ungefähr so, wie man es sich vorstellt: Papa Tyson, im Moment viel zu Hause, weil eigentlich zurückgetreten (was bei einem Boxer nicht viel heisst, bei einem mit seinem Sinn für Inszenierung ohnehin nicht), macht den Kindern John James, Tyson II, Valencia, Adonis Amaziah, Venezuela und Athena Toast zum Zmorge, geht mit dem Hund spazieren und sinniert darüber, wie er vor kurzem noch im Wembley vor ausverkauftem Haus boxte und nun Hundekacke aufsammelt.

Für ihn schöner als jeder Luxus (den sich die Furys glitzernd und glänzend in allen grellen Schattierungen leisten) ist der Campingtrip vom heimischen Morecambe aus in einem VW. Doch es gibt auch nachdenkliche Momente. Zum Beispiel dann, wenn Familie Fury über die Schwierigkeiten spricht, die es mit sich bringt, mit einem Mann mit Depressionen zusammenzuleben.

Furys Popularität dürfte diese Offenheit keinen Abbruch tun. Im Gegenteil. Er wird Joshua nun wohl noch weiter davonziehen. 

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