Collins Ojal (35) scheint durch nichts aufzuhalten. In den ersten drei Profi-Fights gabs für den Amateur-Schweizermeister im Super-Schwergwicht drei Siege. Nun ist der Kenianer aus Regensdorf ZH der erste Profi aus der Schweiz, der nach der Corona-Zwangspause wieder eingreift. Und das auf grosser Bühne: Ojal boxt im Vorprogramm der deutschen Schwergewichts-Hoffnung Agit Kabayel (19 Fights, 19 Siege) in Magdeburg (D).
«Am Anfang musste ich Timing und Distanz wieder finden», sagt der Modellathlet (1,98 m, 104 kg). Während des Lockdowns waren schliesslich keine Boxtrainings erlaubt. «Ich habe zu Beginn viel im körperlichen Bereich gearbeitet. Aber jetzt bin ich bereit.» Fürs Sparring gings später immerhin noch zum European-Games-Bronzegewinner Marko Milun (23, Kro).
«Lasse mich nicht ablenken»
Und da war ja noch eine frohe Nachricht: Ojal wurde vor einem Monat zum dritten Mal Papa, Baby Jerome ist wohlauf. «Davon lasse ich mich jetzt aber nicht ablenken.» Er weiss: Die Fights von Magdeburg – sie finden mit einer Sondergenehmigung vor 1000 Zuschauern statt, alle Boxer mussten sich am Donnerstag einem Corona-Test unterziehen – werden sogar in den USA auf ESPN+ übertragen.
Schlägt er den routinierten Tschechen Georgij Fibich (34), der vor allem Kickbox-Erfahrung mitbringt und als Favorit gilt, kann er dem nächsten Ziel näherrücken: Einem Fight um einen kleinen Titel innerhalb der nächsten 12 Monate. «Ich weiss, dass ich der bessere Mann bin», sagt er. «Jetzt muss ich es nur noch zeigen.»
