Die grosse Bühne ist es noch nicht. An diesem Samstag wird Nico Ali Walsh seinen ersten Kampf als Profi-Boxer bestreiten. In Tulsa (Oklahoma) darf er im Vorprogramm über maximal vier Runden ran.
Mit im Ring wird dann auch sein legendärer Grossvater Muhammad Ali (1942–2016) sein, denn dessen Konterfei liess er sich einst auf seinen rechten Unterarm tätowieren.
Die Messlatte für Nico Ali Walsh, sie liegt hoch. Nicht nur wegen Muhammad Ali, dem wohl grössten Boxer aller Zeiten. Sondern auch wegen seiner Tante Laila (43), der Tochter von Muhammad. Auch sie stieg in den Ring, und auch sie gewann gleich mehrfach den WM-Gürtel.
«Ich habe versucht, mich zu verstecken»
Walsh ist sich der Herausforderung bewusst: Jeder will ihn wegen seines berühmten Namens schlagen. «Mein Name ist Segen und Fluch zugleich», erzählte der 20-Jährige kürzlich dem Portal «MyBettingSites», «alle wollen den Enkel von Muhammad Ali besiegen. Ich weiss, dass ich eine Zielscheibe auf dem Rücken habe. Deshalb habe ich lange versucht, mich hinter dem Nachnamen Walsh zu verstecken. Doch das machte keinen Sinn, weil die Leute jeweils schnell herausfanden, wer ich bin.»
Jetzt will Nico Ali Walsh sein Versteck endgültig verlassen und nach 30 Amateurkämpfen auch bei den Profis im Mittelgewicht brillieren. Sein Erfolgsrezept? Natürlich ein Ratschlag seines Grossvaters. «Er sagte mir immer: Bewegung und Tanzen macht dich zu einem Kämpfer. Das versuche ich umzusetzen. Ich glaube, er wäre stolz auf mich.»
«Wir erzählten die gleichen dummen Witze»
Walsh ähnele nicht nur im Boxring seinem Grossvater, sondern auch ausserhalb. «Wir hatten den gleichen Humor und erzählten die gleichen dummen Witze. Und genau wie er habe auch ich grossartige Zaubertricks drauf.»
Auf seinem Weg an die Weltspitze wird der Ali-Enkel übrigens von Bob Arum unterstützt. Der 89-Jährige vermarktete früher Muhammad, so zum Beispiel auch bei seinem Kampf gegen Joe Frazier 1975, dem legendären «Thrilla in Manila». (led)