Die neuen Vorwürfe gegen den Drogen- und Waffenschmuggel-König Daniel Kinahan erschüttern den Boxsport. Die US-Behörden haben den Ex-Berater von Schwergewichts-Superstar Tyson Fury (33) letzte Woche auf ihre Fahndungsliste gesetzt, seine US-Konten eingefroren und ein Kopfgeld von 5 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Im Zuge der jüngsten Entwicklungen gerät auch ein Schweizer in den Anschuldigungs-Strudel: Der Berner Richard Schaefer, der sich in den letzten Jahren in den USA einen Namen als Box-Promoter gemacht und mit Stars wie Oscar de la Hoya und Floyd Mayweather zusammengearbeitet hat, soll mit seiner neuen Kampfsport-Firma Probellum mit Kinahan verbandelt sein.
Das zumindest behauptet Fury-Promoter Bob Arum. Alles Unsinn, sagt Schaefer. «Ich habe ein grossartiges Leben und habe diesen Job nicht nötig», so der Schweizer zu «Yahoo Sports». «Ich habe eine grossartige Frau, meinen Kindern geht es gut. Warum sollte ich mich in dieser Phase meines Lebens mit einem mutmasslichen Kriminellen einlassen? Es macht keinen Sinn.»
Kinahans alter Boxstall macht bereits dicht
Doch die Anschuldigungen scheinen Spuren zu hinterlassen. Laut «Daily Mail» hat der TV-Sender Eurosport soeben zwei Übertragungen von Probellum-Events gestrichen. Beobachter fragen sich deshalb: Droht Probellum nun dasselbe Schicksal wie MTK Global? Der einst von Kinahan gegründete Boxstall, unter dessen Banner Probellums Warenzeichen 2019 eingetragen worden sein soll, macht per Ende April dicht – niemand wolle mehr mit der Firma zusammenarbeiten. Schaefer war am Donnerstag für Blick nicht erreichbar.
Kinahan, der seit 2018 von den irischen Behörden gesucht wird und sich nach Dubai abgesetzt hat, hat in den letzten Jahren eine Reihe von Box-Stars beraten und finanziert. Der bekannteste Name: Schwergewichts-Superstar Tyson Fury (kämpft am Samstag gegen Dillian Whyte).