Verbindungen zu irischem Mafia-Clan
Wie gefährlich ist Gjergjaj-Gegner Turner?

Der Schweizer Schwergewichtler Arnold Gjergjaj will gegen Sean Turner wieder in die Erfolgsspur finden. Doch der Ire ist auch neben dem Ring kein ungefährlicher Mann.
Publiziert: 07.12.2017 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:55 Uhr
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Im nächsten Kampf will Arnold Gjergjaj wieder in die Erfolgsspur finden.
Foto: KEYSTONE
Emanuel Gisi

Dublin, Februar 2016: Am Tag vor dem Boxkampf zwischen dem Iren Jamie Kavanagh und dem Portugiesen Antonio João Bento kommt es zum Blutbad.

Nach dem offiziellen Wiegen für den Fight stürmt eine Truppe maskierter Männer mit Maschinengewehren den Hotelsaal und eröffnet das Feuer. Die Männer, zwei von ihnen als Polizisten verkleidet, einer als Frau, erschiessen David Byrne (33).

Was wie der Plot eines zweitklassigen Gangster-Films klingt, ist auf der grünen Insel bitterer Ernst. Byrne ist ein in Irland bekannter Krimineller und offenbar Mitglied des Kinahan-Verbrecherclans. Der befindet sich in einem erbitterten Bandenkrieg mit der Gang von Gerry «Der Mönch» Hutch. 

Seit über einem Jahrzehnt liegen sich die Kinahan- und die Hutch-Bande in den Haaren. Dutzende Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Es geht um Drogen und Waffen: Laut irischen Medien soll das Kinahan-Kartell in den letzten Jahren Geld im Wert von über einer Milliarde Euro gewaschen haben. Geld, das mit Drogen- und Waffen-Deals verdient worden sei. Zuletzt habe man den Kokain-Markt in Australien ins Visier genommen, melden australische Medien.

Ein Teil der Gangster-Kohle fliesst in den Sport: Die Box-Management-Firma MTK Global wird von Daniel Kinahan, dem Sohn von Oberboss Christy Kinahan, mitfinanziert. Dort seit kurzem unter Vertrag: Stars wie Tyson Fury und Carl Frampton. Aber auch der Schwergewichtler Sean Turner (26), Kampfname: «Big Sexy», am Samstag Gegner von Arnold «The Cobra» Gjergjaj (33) im Basler Casino. 

Der Ire will davon nichts wissen. «Ich will einfach nur kämpfen», sagt er zu BLICK. «Der Rest interessiert mich nicht. Ich werde Gjergjaj einen grossen Kampf liefern, ich kenne seine Stärken, seine Schwächen und ich werde ihn schlagen.»

Doch ein Kind von Traurigkeit ist Turner nicht. Früh in seiner Karriere bereits mit einer Doping-Sperre belegt, ist er vor vier Jahren in einen Mordfall verwickelt. Der Hintergrund? Läppisch. Laut Gerichtsakten hatte ein Bekannter Turner 50 Euro geliehen und wollte das Geld endlich zurück. Am Stephanstag 2013 kams zum Showdown, Turners Gläubiger rückte mit einem Messer an, stach auf den Boxer und dessen Begleiter David Spain ein. Turner wurde schwer verletzt, landete im Spital. Spain starb. Der Täter wurde wegen Totschlags verurteilt, Turner machte sich keiner Straftat schuldig.

Andere sind da in grösserer Erklärungsnot. MTK-Gründer Matthew Macklin war früher Boxer, Verbindungen zum organisierten Verbrechen können ihm nicht nachgewiesen werden. «Daniel und ich haben MTK gegründet», sagt er zum Deal mit den Kinahans. «Wir waren beste Freunde und es ist von dort einfach gewachsen. Offensichtlich gab es viel schlechte Presse, darum hält sich Daniel nun im Hintergrund.»

Vor wenigen Wochen steigen neue Investoren bei der Management-Firma ein. Die Rolle Kinahans? Derzeit unklar.

Irische Gangster werden Turner kaum nach Basel begleiten. Dafür sollen sich seine Eltern im bereits ausverkauften Casino angekündigt haben.

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