Es ist bereits das dritte Comeback, das David Haye (40) am 12. September in Los Angeles gegen Joe Fournier (38) bestreitet. Schon 2011 und 2013 erklärte der Engländer seine Karriere für beendet, kam jedoch noch zweimal zurück. 2018 sollte dann endgültig Schluss sein. Nun ja, doch nicht ganz.
«Es ist kein Comeback», lässt «The Hayemaker» über seine Homepage ausrichten, «aber Joe ‹The Billionaire› Fournier muss lernen, dass man manche Dinge im Leben nicht einfach kaufen kann.» Eine klare Ansage also in Richtung seines Gegners, der noch nie einen Kampf verloren, allerdings in seiner Karriere auch kaum gegen ernstzunehmende Gegner geboxt hat. «Man kann sich den Titel als Champion nicht erkaufen, man wird dazu geboren.»
Fournier, ein schillernder Typ, der sein Geld als Fitnesscoach von Promis wie Jay-Z und Kim Kardashian und als Nachtclub-Tycoon verdient hat, der als zwischenzeitlicher Freund von Paris Hilton Schlagzeilen machte, war lange Zeit Schützling seines englischen Landsmannes. Beide kamen immer sehr gut miteinander aus. Warum also der Kampf und seine ernste Ansage? «Wir waren auf Mykonos mit einer Gruppe von Freunden beim Abendessen, als wir gefragt wurden, wer von uns gewinnen würde. Ich musste lachen, aber aus Respekt vor Joe habe ich gesagt, dass es unentschieden enden würde.» Er habe dies mit einem Augenzwinkern getan. «Joes Antwort fiel ganz anders aus, ihm war todernst damit, dass er heute gewinnen würde.»
Kämpfe gegen Klitschko-Brüder abgesagt
Dabei war auch Haye nie einer, der grossen Tönen abgeneigt war. In der Schwergewichtsklasse nahm er zum Beispiel jahrelang die Gebrüder Klitschko verbal aufs Korn. Zunächst provozierte er 2009 einen Kampf gegen Wladimir Klitschko (45). Wegen einer Rückenverletzung musste WBA-Weltmeister Haye das Duell dann aber doch absagen.
Nur kurz später sollte dann der Kampf gegen Vitali Klitschko (50) steigen. Doch kurz vorher zog sich Haye wieder zurück, da er mit den vertraglichen Konditionen nicht einverstanden war.
2011 kam es dann aber doch noch zum Kampf zwischen Haye und Wladimir, dem jüngeren der Klitschko-Brüder. Der Engländer verlor jedoch klar nach Punkten.
Nun ist Haye also wieder zurück. «Ich habe keine Absichten ein traditionelles Comeback zu geben», heisst es in seinem Statement. Ob es aber bei diesem einen Kampf bleibt? Vielleicht. Sicher scheint, dass Haye seinen rund 130 Millionen US-Dollar schweren Gegner im Griff haben dürfte. Der Anlass für die Ring-Rückkehr passt jedenfalls: Das Duell steigt am 11. September im Vorprogramm des Comeback-Kampfes von Oscar De La Hoya (48) – noch so ein Oldie, der sich wieder ins Seilgeviert wagt.