Die Stimmen des Kampfsports
Die verrückte Geschichte der Buffer-Brüder Michael (75) und Bruce (63)

Wenn irgendwo auf der Welt ein wichtiger Fight stattfindet, sind die Chancen gross, dass Michael oder Bruce Buffer im Ring die Ansage macht. Verrückt: Die Brüder wussten die längste Zeit nichts voneinander.
Publiziert: 28.11.2020 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2020 um 21:48 Uhr
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Kampfsport-Brüder: Michael Buffer (r.) ist Box-Ansager, sein Bruder Bruce macht bei der UFC einen ähnlichen Job.
Foto: Instagram

An ihrem Familienfest kommt wahrscheinlich sonst niemand zu Wort: Michael Buffer (75) und Bruce Buffer (63) sind zwei der grössten Stimmen im internationalen Kampfsport.

Vor allem der ältere der beiden Ansager-Brüder ist bereits zu Lebzeiten eine Legende: Michael hat sich sein weltberühmtes «Let's get ready to rumble!» mittlerweile patentieren lassen. Auch mit der Hilfe von Bruce. Der wurde bei den Käfigkämpfern in der UFC Ring-Speaker – und ist der Geschäftspartner des älteren Bruders.

Eltern trennen sich kurz nach der Geburt

Dabei kannten sie sich gar nicht von Kindesbeinen an. Joe Buffer, der 2008 verstorbene Vater der Buffer-Brüder, heiratete Michaels Mutter, bevor er für die US-Army in den Zweiten Weltkrieg zog. Das Paar war jung, die Hochzeit früh, kurz nachdem Michael zur Welt und sein Vater aus dem Krieg zurückgekommen war, trennten sich die beiden. Ohne in Kontakt zu bleiben – Joe Buffer sah seinen Sohn mit zweieinhalb Jahren zum letzten Mal.

Michael kam in eine Pflegefamilie, nahm zwischenzeitlich sogar deren Nachnamen Huber an. Und Bruce wuchs auf, ohne zu ahnen, dass er einen Bruder hatte. Bis er, bereits Ende 20, 1984 im TV einen Boxkampf sah. «Da kam ein Mann in den Ring, sehr gutaussehend, angezogen wie James Bond, mit einer unglaublichen Stimme», erzählt er der «Sun». «Ich war sofort ein Fan. Und dann haben sie seinen Namen eingeblendet. Da stand ‹Michael Buffer› und ich dachte: ‹Macht ihr Witze?›»

«Ich glaube, das ist dein Bruder»

Michael hatte seinen alten Namen wieder angenommen, als ihm bei der Militär-Aushebung gesagt wurde, dass er von den Hubers nie formell adoptiert worden sei und offiziell immer Buffer geheissen habe.

Und so fragte Bruce seinen Vater 1985, Michael war mittlerweile so berühmt wie die Boxer, die er ansagte, ob er wisse, wer Michael sei. Der Vater antwortete: «Ich glaube, das ist dein Bruder.»

Michael sagt den Tyson-Kampf an

1989 kam es endlich zum Treffen. «Es war wunderbar», erinnert sich Bruce. Innerhalb kürzester Zeit waren die Brüder nicht nur vertraut, sondern auch Geschäftspartner. Bruce half Michael, sein berühmtes «Let's get ready to rumble» patentieren zu lassen. Und Michael sorgte dafür, dass Bruce in der UFC nach und nach mehr Aufträge bekam.

Das zahlt sich für beide aus: Mittlerweile sind die Buffers gegen 380 Millionen Franken schwer: Michael ist dabei mit rund 370 Mio. für den Löwenanteil verantwortlich.

Seinen nächsten grossen Auftritt hat er am Wochenende: Dann sorgt der ältere Buffer-Bruder für die Ansage beim Legenden-Kampf zwischen Mike Tyson (54) und Roy Jones Jr. (51). (eg)

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