Der beste Boxing Day der Geschichte?
Chervet sagt Tschüss, Peña haut drauf

In Bern fliegen die Fäuste: Der Boxing Day steht an. Blick sagt, welche Kämpfe es sich zu sehen lohnt.
Publiziert: 25.12.2022 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 25.12.2022 um 22:59 Uhr
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Wirft noch einmal alles rein: Lokalmatador Alain Chervet (l.) bestreitet seinen letzten Kampf.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Emanuel GisiSportchef

Wenn Heiligabend und der erste Weihnachtsfeiertag vorbei sind, rumpelt es mächtig in Bern: Im Kursaal in der Bundesstadt steigt der Boxing Day. Dass es am 26. Dezember hart auf hart geht, hat hierzulande Tradition. Schon 1971 boxte mit Muhammad Ali der Grösste aller Zeiten am Stephanstag auf helvetischem Boden. Sein Kampf gegen Jürgen Blin stieg damals allerdings im Zürcher Hallenstadion, und von angelsächsischen Bezeichnungen wie dem Boxing Day wollte damals noch niemand etwas wissen. So kann der Berner Promoter Leander Strupler guten Gewissens sagen: «Wir erleben wohl den erfolgreichsten Boxing Day in der Geschichte. Die Tickets waren so schnell weg wie kaum einmal, wir haben so viele Anfragen wie noch nie.» Das hat seinen Grund: Gleich vier Kämpfe versprechen Hochspannung (am Montag ab 17.30 Uhr live im Stream auf Blick.ch).

Alain Chervet vs. Glenn Bismanos

Der Mann mit dem grossen Namen nimmt Abschied: Alain Chervet wollte eigentlich schon im Dezember 2021 das letzte Kapitel seiner Karriere schreiben, damals machte die Hand nicht mit. «Ich wollte nicht ohne Kampf abtreten», sagt der Neffe von Box-Legende «Fritzli» Chervet zu Blick. «Das sollte es nicht einfach gewesen sein.» Und so klettert er am Montag noch ein letztes Mal zwischen den Ringseilen hindurch – für den Kampf gegen den Philippiner Glenn Bismanos. «Es schliesst sich ein Kreis», sagt er über seinen finalen Auftritt im Kursaal. «Hier hat alles angefangen.» Klar, dass sich Chervet mit einem Sieg verabschieden will, nachdem es bei seinem letzten Fight vor drei Jahren gegen den Chinesen Ju Wu an gleicher Stelle eine Niederlage abgesetzt hatte. Diesen Auftritt sieht er mittlerweile sehr positiv. «Mein stärkster Kampf, auch wenn ich ihn nicht gewonnen habe.»

Angelo Peña vs. Said Chino

Der andere Berner, der im Kursaal kämpft, hat noch Grosses vor in seiner Karriere. «Ich komme, um zu zeigen, warum ich die Nummer 1 bin», sagt Angelo Peña. Der 28-Jährige sagts klar und deutlich: «Ich will der nächste Mayweather werden.» Grosse Töne gehören beim Boxen dazu, trotzdem lehnt er sich mit seinem Vergleich mit einem der Grössten der Geschichte weit aus dem Fenster. Und er hat ja auch viel gemacht für seinen Traum, sein Fight im Super-Federgewicht gegen den Tansanier Said Chino wird sein sechstes Duell innert zwölf Monaten sein. «Gar kein Problem für mich! Ich bin immer bereit, von mir aus kann es nächstes Jahr in diesem Tempo genau so weitergehen.» Aber Obacht: Mit Chino wartet der bisher stärkste Gegner.

Ramadan Hiseni vs. Ismaël Seck

Mehr Erfahrung hat der Zürcher Ramadan Hiseni bereits auf dem Buckel. In seinem 17. Profikampf (15 Siege, 1 Remis) trifft er auf den Franzosen Ismaël Seck, der mit 9 Siegen, 7 Niederlagen und 2 Unentschieden zwar eine mässige Kampfbilanz mitbringt, aber immerhin schon gegen respektable Kontrahenten den Kopf hingehalten hat.

Gabi Balboa vs. Saowaluk Nareepangsri

Kopf hinhalten ist das Stichwort bei Saowaluk Nareepangsri: Die Thailänderin dürfte gegen die Baslerin Gabi Balboa nicht mehr als eine Aufbaugegnerin sein. Nach ihrer EM-Titelkampf-Niederlage gegen Cassandra Crevecoeur hat Balboa zuletzt bereits die Ungarin Judit Hachbold vermöbelt. Nun geht es für die 36-Jährige darum, weiteren Schwung zu holen, um im nächsten Jahr den Traum vom Titel doch noch zu verwirklichen.

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