Box-Weltmeister kämpft gegen die Russen
Usyk braucht Front-Urlaub für WM-Fight gegen Joshua

Aktuell steckt Box-Weltmeister Oleksandr Usyk mitten im Krieg gegen Russland. Gleichzeitig rückt der eigentlich geplante WM-Rückkampf gegen Anthony Joshua näher. Der 35-Jährige könnte nun von einer Ausnahmeregel profitieren.
Publiziert: 24.03.2022 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2022 um 15:14 Uhr
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Stieg im Herbst 2021 in den Box-Olymp: Oleksandr Usyk.
Foto: Getty Images

Im Herbst 2021 krönte sich Oleksandr Usyk zum Weltmeister im Schwergewicht, ringte Anthony Joshua (32) in zwölf Runden nieder. Wie im Box-Zirkus üblich hat der Brite das Recht auf einen Rückkampf. Angepeilt wurde das Rematch für diesen Sommer, doch die aktuelle Realität des Ukrainers ist die Verteidigung seines Landes.

Der Krieg tobt nun seit einem Monat und an den WM-Fight war nicht gross zu denken. Usyk: «Ich weiss wirklich nicht, wann ich wieder im Ring stehen werde. Mein Land und meine Ehre sind wichtiger als Weltmeisterschafts-Gürtel.» Doch Promoter Eddie Hearn überrascht bei «Talksport»: «Wird AJ gegen Usyk passieren? Ich denke, dass der Kampf im Juni stattfinden wird.»

Kontakt mit Ukraine-Regierung

Stellt sich die Frage: Wie soll Usyk trainieren und anschliessend antreten, wenn er sich in der Armee befindet? Hinzu kommt, dass die Mobilmachung die Ausreise aller wehrfähigen Männer von 18 bis 60 Jahren verhindert. Da Usyk aber finanziell für drei oder mehr Kinder aufkommen muss, fällt er unter eine Ausnahmeregelung.

Laut Hearns Promoterkollegen, Bob Arum, sei man mit der ukrainischen Regierung in Kontakt. Mit Wassyl Lomatschenko (34) ist für einen weiteren ukrainischen Box-Star ein Kampf angesetzt, der aktuell im Dienst seines Landes steht.

«Enormer Wert für die Öffentlichkeit»

«Die ukrainische Regierung arbeitet mit uns zusammen, was Lomatschenko und auch Usyk betrifft. Sie haben erkannt, dass es einen enormen Wert für die Öffentlichkeit hat, wenn sie kommen, trainieren und an Titelkämpfen teilnehmen», sagt Arum gegenüber Fanatics View.

Der 90-Jährige fügt aber hinzu: «Ich weiss nicht, wie es um die beiden Jungs steht, ob sie das Angebot des ukrainischen Kulturministers annehmen werden, um auszureisen, und für Kämpfe zu trainieren.»

Wie ESPN berichtet, habe Usyk das Angebot unterdessen angenommen und werde bald die Grenze zu Polen überqueren. Anschliessend werde er mit dem Trainingslager beginnen sowie sich auf den Fight gegen Joshua vorbereiten. Ende Juni soll er seine Gürtel der Verbände IBF, WBA, WBO und IBO verteidigen. (smi)

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