Aufruf zum Olympia-Boykott
Wladimir Klitschko droht IOC-Boss Bach

Russische und belarussische Athleten sollen an den Olympischen Spielen 2024 teilnehmen dürfen. Das passt Wladimir Klitschko gar nicht. Er kontert IOC-Boss Thomas Bach und fordert zum Boykott auf.
Publiziert: 15.02.2023 um 15:58 Uhr
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Wladimir Klitschko hat kein Verständnis für Thomas Bach.
Foto: keystone-sda.ch

Seit bald einem Jahr tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Vier Tage nach dem Ende der Olympischen Winterspiele in Peking, am 24. Februar 2022, schickte Wladimir Putin (70) seine Truppen los.

Auch im Sport hat dieser Tag vieles verändert. Russische und belarussische Athletinnen und Athleten wurden als Folge von diversen Anlässen ausgeschlossen. Nun macht ihnen Thomas Bach (69), Präsident des Internationalen Olympischen Komitees IOC, Hoffnung auf eine Teilnahme an den Sommerspielen 2024 in Paris. Er kündigt an, dass sie womöglich unter neutraler, weisser Flagge an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen.

Spielt Putin-Regime in die Karten

Eine Aussage, die bei vielen sauer aufstösst. Allen voran bei Wladimir Klitschko (46). Der ehemalige ukrainische Boxer und Schwergewichts-Olympiasieger 1996 kritisiert Bach scharf. «Er muss aufpassen, dass er sich mit seiner Entscheidung nicht zum Komplizen von Putins grausamem Krieg macht», verrät Klitschko der «Sport Bild» seine ersten Gedanken, als er davon hörte. Er würde mit diesen Absichten dem Putin-Regime in die Karten spielen.

Denn Neutralität gebe es bei Olympia nicht. Alle Teilnehmenden stehen für ihr Land und vertreten dessen Politik, meint er. «Solange der Krieg dauert und Ukrainer gekillt werden, dürfen diese Sportler nicht an Olympischen Spielen teilnehmen», lautet deshalb Klitschkos Forderung. Er geht noch weiter und verlangt von Bach, dass er seine Meinung ändert. «Er darf sich nicht unter der weissen Flagge verstecken.»

250 ukrainische Sportler ermordet

Sollte er das doch tun, sieht Klitschko für seine Landsleute nur einen Weg: Boykott. Diesen würde er unterstützen – und hoffen, «dass auch andere Nationen in diesem Fall Stellung beziehen würden». Für ihn ist klar, wenn Russen und Belarussen die Teilnahme erlaubt wird, ist Bach nicht mehr der richtige IOC-Präsident. «250 ukrainische Sportler sind in diesem Krieg ermordet worden. Er darf nicht zulassen, dass Putin die Kraft olympischer Bilder für seine Propaganda nutzt.»

Wann der Krieg ein Ende findet, darauf hat auch Klitschko keine Antwort. Für ihn ist nur klar, dass dies erst geschehen wird, «wenn die Wahrheit in die Köpfe der Russen kommt.» Was er aber weiss, ist, dass die Ukraine schon viel länger durchhält, als viele glaubten. Der Grund? «Weil wir niemals aufgeben.»

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