Nein, an Selbstvertrauen mangelt es Zeki Amdouni (23) nun wirklich nicht. Im EM-Viertelfinal gegen England setzt er seinen Penalty rotzfrech in die Mitte, in der letzten Saison schnappt er sich auswärts im Old Trafford als Einwechselspieler den Ball und versenkt drei Minuten vor Schluss ebenfalls eiskalt vom Punkt. Auch aus dem Spiel heraus tut der Zauberfuss Dinge, die sich andere Kicker nicht mal im Traum erlauben würden.
Auf dem Spielermarkt ist der 23-Jährige, der mit 13 aus der Nachwuchsabteilung von Servette flog und bis vor fünf Jahren noch bei Etoile Carouge kickte, entsprechend begehrt. Dass der Schweizer EM-Fahrer beim FC Burnley bleiben und die Saison in der zweithöchsten englischen Liga absolvieren wird, ist indes unwahrscheinlich. Beim 4:1-Sieg zum Saisonstart gegen Luton steht der Genfer nicht im Aufgebot. Auch, weil er aufgrund der EM später in die Vorbereitung eingestiegen ist. Aber vor allem, weil die Verantwortlichen in dieser Saison nicht mehr fest mit ihrem Stürmer planen. Aufkommende Gerüchte, wonach Amdouni angeschlagen sei, erstickt der Stürmer gleich selbst im Keim.
Er sei nicht verletzt, schreibt Amdouni per Whatsapp. Mehr kann er nicht sagen. Weils nun um seine Zukunft geht. Und Berater Paul Bollendorff im Hintergrund wirbelt. Zig Klubs aus den europäischen Top-Ligen haben den Romand scouten lassen, etliche sind heiss auf den beidfüssig begabten Angreifer, der in der letzten Saison 34 Premier-League-Einsätze für Burnley absolvierte.
Vertrag bis Juni 2028
Bei den Clarets hat er noch einen Vertrag bis Juni 2028, theoretisch könnte der Klub aus der englischen Grafschaft Lancashire einen Wechsel verhindern. Zumal nicht zu erwarten ist, dass Amdouni nach einer für ihn persönlich eher enttäuschenden EM einen satten Transfererlös generieren wird. Die Nichtnomination im ersten Saisonspiel aber spricht gegen einen Verbleib, alles deutet derzeit auf ein Leihgeschäft mit Kaufoption hin.
Im Sommer vor einem Jahr wechselte Amdouni für satte 18 Millionen ins Turf Moor. Auch, weil er mit Vincent Kompany einen Trainer hatte, der ihn seit Jahren umgarnt hat und bedingungslos auf ihn setzte. Mittlerweile ist der Belgier aber bei den Bayern engagiert.
Indizien, dass er Amdouni zum deutschen Rekordmeister holen möchte, gibts aber nicht. Zutrauen würde es sich der Genfer wohl. Dem gesunden Selbstvertrauen sei Dank.