Natürlich wird dieses dramatische Duell nicht bereits nach zwei Sätzen entschieden. Im Spiel der Spiele für Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder kommts zum Tiebreak. Es ist die zweite Quali-Runde beim Elite16-Turnier in Ostrava (Tsch). Sie entscheidet, ob das Bronze-Duo von Tokio 2021 noch Chancen für Paris 2024 hat. Oder ob ihre internen Konkurrentinnen Esmée Böbner und Anouks jüngere Schwester Zoé Vergé-Dépré das Olympia-Ticket sicher in der Tasche haben.
Im Startsatz sieht es ganz danach aus. Böbner/Vergé-Dépré spielen frech auf, sind vor allem beim Service mutig und risikofreudig. Dass bei Vergé-Dépré und Mäder bei diesem grossen Druck Nervosität mitspielt, ist verständlich. Mit Eigenfehlern bringen sie sich um Punkte, sie handeln sich einen 11:16-Rückstand ein. Ein Timeout bringt sie nicht zurück in die Spur, die Routiniers verlieren 18:21.
Als bräuchten sie diese zusätzliche Hypothek des Satzrückstandes, um sich auf ihr Können zu besinnen, nehmen Vergé-Dépré/Mäder das Duell plötzlich entschlossen in die Hand im zweiten Satz. Mit kurzen Services bringen sie Böbner/Vergé-Dépré aus dem Konzept und gewinnen selbst an Schwung bis zum 21:16-Satzsieg.
Halbfinal-Quali für Vergé-Dépré/Mäder Pflicht
15 Punkte trennen sie nun davon, sich die Olympia-Chance wahren zu können. In der Startphase machen Böbner/Vergé-Dépré den Rückstand mehrmals wett. Doch nach einem Service ins Aus von Böbner und einem Block von Mäder kippt das Momentum auf die Seite der Paris-Jägerinnen. Anouk Vergé-Dépré sichert mit einem Block den Einzug ins Hauptfeld.
Der erste Schritt ist getan. Zoé Vergé-Dépré kann jetzt nur noch ausharren, ob es ihre ältere Schwester bis in den Halbfinal schafft. Denn das ist ein Muss für Vergé-Dépré und Mäder, um den Rückstand im provisorischen Olympia-Ranking wettmachen zu können.