Der König marschiert voraus. LeBron James – Spitzname King James – übernimmt nach dem durch die Milwaukee Bucks iniziierten Boykott in der NBA das Zepter.
Während die Liga den Spieltag in der Nacht auf heute komplett abgesagt hat, trafen sich die Spieler innerhalb der Corona-Bubble im Disney World in Orland in einem Hotel zur Krisensitzung. Und James hatte in dem vollgepackten Ballsaal offenbar keine Lust, lange um den heissen Brei zu reden.
James und Leonard fordern Saisonabbruch
Wie verschiedene US-Medien berichten, fordert der 35-Jährige einen Saisonabbruch und mehr Einsatz durch die NBA-Owner. Auch Superstar-Kollege Kawhi Leonard soll vehement für ein vorzeitiges Ende sein. Die beiden seien unverrückbar dieser Meinung und auch ihre Team Los Angeles Lakers und die Los Angeles Clippers stehen hinter dem Plan.
Nach seinem Votum stürmt James offenbar wütend vorzeitig aus dem Meeting – gefolgt von den Lakers und den Clippers. Sofort kam die Frage auf, ob die Playoffs ohne die beiden Teams überhaupt fortgesetzt werden können.
Meeting fand ein hässliches Ende
Denn es herrscht keinesfalls Einigkeit zwischen den NBA-Stars. «Es war sehr hitzig», wird ein Spieler zitiert. Die Rede ist bei «The Athletic» von einem hässlichen Ende des Meetings. Sogar die Coaches der Teams sollen aus dem Saal rausgeworfen worden sein, damit die Spieler ohne ihren Einfluss diskutieren können. Zuvor hat unter anderem Star-Coach Doc Rivers an die Spieler appelliert: «Euer Talent gibt euch Macht, weshalb ihr hier bleiben und spielen solltet.»
Frustration wegen Alleingang der Bucks
Neben dem Lager um James gibt es aber auch viele Spieler, die sich hintergangen fühlen. Es gibt Enttäuschung und Frustration über das Vorgehen der Bucks. Man hätte sich gewünscht, dass sie den Boykott vorgängig mit anderen absprechen, anstatt einfach vorzupreschen. Es gibt auch Sorgen über die finanziellen Auswirkungen eines Saisonabbruchs.
Einigkeit herrscht allerdings darin, dass etwas passieren muss. Es gab auch ein Telefonat mit der Familie von Jacob Blake. Die Polizei-Schüsse auf den Familienvater in Kenosha, Wisconsin liessen die Rassismus-Debatte in der NBA wieder neu aufflammen. Die Spieler wollen die Team- und Liga-Bosse in die Verantwortung nehmen und einen klaren Aktionsplan fordern im Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt, mit dem Ziel einer Polizeireform.
Nächstes Meeting heute 17 Uhr
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Sollten die NBA-Bosse nichts vorweisen können, dürfte ein Abbruch näher rücken. Entschieden ist aber noch nichts. Eine Weiterführung der Saison ist genau so möglich wie ein vorzeitiges Ende. Stark auf der Kippe stehen allerdings die geplanten Spiele in der Nacht auf Freitag. Diese dürften kaum stattfinden. Heute um 17 Uhr (CH-Zeit) soll ein nächstes Meeting angesetzt worden sein.