Ref-Alarm wegen Corona
Der NBA gehen die Schiris aus!

Corona schüttelt auch die NBA durch: Dutzende Profis fallen derzeit aus, 36 Prozent der Schiris sind in Isolation. Damit bekommen plötzlich Akteure eine Chance, die längst abgeschrieben worden waren.
Publiziert: 01.01.2022 um 14:47 Uhr
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Immerhin hat er noch einen zum Diskutieren gefunden: Brooklyn-Star James Harden im Gespräch mit einem Referee.
Foto: keystone-sda.ch

Es ist eine alte Weisheit, die jungen Sportlern schon früh eingebläut wird: Ohne Schiedsrichter gibts kein Spiel.

Der Satz soll dafür sorgen, dass auch den grössten Flegeln unter den Athleten bewusst wird, dass sie mit den Referees pfleglich umgehen sollten. Aber stimmt das wirklich?

Die US-Basketball-Profiliga NBA stellt den Ausspruch jedenfalls gerade auf die Probe: 25 von 70 oder mehr als ein Drittel aller NBA-Referees sind laut «ESPN» mittlerweile ins «Health and Safety»-Protokoll der Liga aufgenommen worden. Heisst: Sie befinden sich wegen Corona entweder in Isolation oder Quarantäne.

Mehr als 80 Hinterbänkler bekommen Kurzzeit-Verträge

Die Spiele aber gehen trotzdem weiter, NBA-Commissioner Adam Silver ist wild entschlossen, die Saison ohne Pause durchzuziehen. Darum werden in diesen Tagen Unparteiische aus der Farmteamliga G-League eingesetzt – und manche Partien werden von zwei statt drei Offiziellen geleitet.

Auch auf Spielerseite kommen plötzlich Akteure zum Handkuss, die vor kurzem noch nicht von einem NBA-Einsatz geträumt hätten. Weil derzeit Dutzende von NBA-Stars mit Corona-Infektionen ausfallen, kommen reihenweise Hinterbänkler zu ihrem Auftritt im Rampenlicht. Zu verdanken haben sie das der Tatsache, dass in der NBA 10-Tages-Verträge abgeschlossen werden dürfen, um Löcher im Kader zu stopfen.

Gary Payton II durfte sogar bleiben

Charlie Brown (21) ist so ein Kandidat. Er ist einer von mittlerweile mehr als 80 Profis, die einen Kurzzeit-Deal abgeschlossen haben. Kurz vor Weihnachten holten ihn die Dallas Mavericks. Ein Traum wurde wahr: Brown kam über die Feiertage zum Einsatz, dann, wenn die Spiele in den USA prominent im TV laufen, die Spieltage am 24., 25. und 26. Dezember sind der erste richtige Höhepunkt einer NBA-Saison. «Mein Vater hat mir an dem Tag geschrieben», sagt Brown der «New York Times». «Nichts hat ihm mehr bedeutet als mich an Weihnachten spielen zu sehen. Früher habe ich immer davon gesprochen.»

Nun wurde der Traum Realität. Und wer weiss, vielleicht kann sich Brown ja sogar in der NBA halten. So wie Gary Payton II (29) etwa. Payton unterschrieb letzte Saison einen 10-Tages-Vertrag bei den Golden State Warriors – und darf nun sogar bleiben. Es wäre die endgültige Erfüllung eines Traums. (eg)

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