Im September griff die NBA gegen Robert Sarver (61) durch. Der amerikanische Geschäftsmann und Besitzer der Phoenix Suns wurde wegen Rassismus-, Sexismus- und Belästigungsvorwürfen für ein Jahr suspendiert und zu einer Busse von rund 10 Millionen Franken verdonnert.
Die Vorwürfe gegen Sarver machte der TV-Sender ESPN im November 2021 öffentlich, nachdem er mit zahlreichen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern gesprochen hatte. Die NBA leitete in der Folge eine Untersuchung ein. Deren Ergebnis zeigte, dass Sarver an «Fehlverhalten am Arbeitsplatz und organisatorischen Defiziten» beteiligt war und deshalb sanktioniert wurde.
Ehemaliger College-Basketballer übernimmt
Nachdem alles publik geworden war, sah Sarver keine Zukunft mehr als Klubbesitzer und kündigte an, den Klub schnellstmöglich verkaufen zu wollen. Ende Oktober berichtete der amerikanische Sportjournalist Bill Simmons, dass sich diesbezüglich eine Sensation anbahnen könnte. Ex-US-Präsident Barack Obama (61) soll sich gemeinsam mit einer Investorengruppe für den Kauf des Klubs interessieren, hiess es. Das sollte ein Gerücht bleiben. Denn nun wurde der Klub anderweitig verkauft.
Der ehemalige College-Basketballer Mat Ishbia (42) und sein Bruder Justin (45) übernehmen 50 Prozent des Klubs – inklusive aller Anteile Sarvers. Die beiden Geschäftsmänner sind milliardenschwer. Das zeigt sich auch im Preis, den sie für den Klub bezahlen. Rund 3,7 Milliarden Franken legen sie auf den Tisch.
Zehnmal mehr als beim Kauf
Immerhin gibts dafür nicht nur das NBA-Team Phoenix Suns, sondern auch das Frauen-Team Phoenix Mercury, wo auch die aus der russischen Gefangenschaft entlassene Brittney Griner (32) wieder spielen will. Aufgrund des Preises werden die Suns zum teuersten Team der NBA. Ein Imagewechsel, den man sich aufgrund der happigen Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Besitzer wohl nicht zu erträumen wagte.
Und für Sarver hat sich der Verkauf, der nur noch von der Liga bewilligt werden muss, mehr als gelohnt. Der Preis, den er bekommt, ist das zehnfache von dem, was er 2004 bei der Übernahme hinblättern musste. Der bisher teuerste Deal in der NBA war die Übernahme der Brooklyn Nets durch Joseph Tsai (58). Der Preis damals: rund 2,1 Milliarden Franken. (bir)