Er ist der erste Schweizer, der den Sprung in die NBA geschafft hat. Nun soll seine Karriere vorbei sein: Wie die «NZZ» am Mittwoch berichtet, beendet Thabo Sefolosha seine sportliche Laufbahn. Das Blatt bezieht sich dabei auf einen südafrikanischen Basketball-Podcast, wo Sefolosha auf sein Karriereende angesprochen wurde.
2006 wurde Sefolosha gedraftet. Der Waadtländer war 22 Jahre alt, als er von den Philadelphia 76ers an 13. Stelle gezogen wurde. Das Team aus Pennsylvania schob den Schweizer Rookie aber direkt an die Chicago Bulls ab, wo er drei Jahre blieb.
Es folgten fünf Jahre bei Oklahoma City Thunder, während des Lockouts 2011 spielte der Defensivspezialist kurz in der Türkei bei Fenerbahce Ülker. Von 2014 bis 2017 war er bei den Atlanta Hawks, dann zwei Jahre bei Utah Jazz und zuletzt bei den Houston Rockets.
Als die NBA die Saison 2020 in einer Bubble in Florida wieder aufnahm, verzichtete Sefolosha freiwillig auf eine Teilnahme. Im Allgemeinen gilt der 36-Jährige als sehr kritischer und reflektierter Sportler.
Gerichtsverfahren gegen Stadt New York
So wurde er 2015 Opfer von Polizeigewalt in Manhattan, wobei er sich das Wadenbein brach. Statt das Verfahren einstellen zu lassen, kämpfte Sefolosha vor Gericht und wurde schliesslich vom Vorwurf der Behinderung von Behörden freigesprochen. Darauf zog er die Stadt New York wegen Freiheitsberaubung und exzessiver Gewaltanwendung vor ein Bundesgericht. Sefolosha kriegte daraufhin vier Millionen Dollar in einer aussergerichtlichen Einigung.
Auch im Zuge der Rassen-Unruhen nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen weissen Polizisten unterstützte Sefolosha die Minderheiten-Rechte in den USA, sagte, er empfinde «Ärger, fast schon Ekel», wenn er an Polizeigewalt denke. (leo)