Nur wenige Schweizer Sportler von Weltrang haben sich zum israelisch-palästinensischen Konflikt geäussert. Das Thema ist heikel, die Sache kompliziert und das Shitstorm-Potential gross. Den Schweizer NBA-Pionier Thabo Sefolosha (39) hat das nicht davon abgehalten, sich auf kontroverse Weise zu Wort zu melden.
Auf seinem Instagram-Account kündigte der ehemalige Basketballspieler nämlich an, dass er von nun an alles boykottieren werde, was aus Israel kommt. Nach einem ersten Ankündigungstext listet der Waadtländer die Produkte auf, die er nicht mehr verwenden wird. Neben dem Sodastream-Wassersprudler wird der frühere NBA-Profi auch kein Obst und Gemüse oder Haushaltsprodukte mehr kaufen, die aus Israel kommen.
«Ich hoffe, Sie folgen»
Als Erklärung sagte der ehemalige Spieler von Chicago und Oklahoma, dass er «als Südafrikaner und Geschichtsstudent das Bedürfnis hatte, etwas zu tun». Sefoloshas Papa stammt aus Südafrika.
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Zeitpunkt und Inhalt von Sefoloshas Post geben dennoch mächtig zu reden. Vor über zwei Wochen richtete die radikalislamische Organisation Hamas in Israel ein Blutbad an. Über 900 Menschen wurde ermordet, ein Grossteil davon Zivilisten. Mittlerweile ist die Zahl der Opfer gestiegen.
Sefolosha aber verliert kein Wort über die Toten. «Es tut mir leid, ich kann nicht viel tun! Aber das Wenige, was ich tun kann, werde ich tun», erklärte Sefolosha auf seinen sozialen Netzwerken. Der Waadtländer appelliert auch an seine «jüdischen und israelischen Freunde». Er hoffe, dass sie das verstehen und mitziehen.
Der Ex-NBA-Star aus Vevey VD, der seit Mai nicht mehr aktiv ist, ist aktuell im Rennen um das Amt des Präsidenten von Swiss Basketball. Der Nachfolger von Giancarlo Sergi wird am 9. Dezember bestimmt.
Eine Anfrage von Blick an Sefolosha blieb bisher unbeantwortet.