Riesenempfang für Ex-NBA-Star Sefolosha in der Schweiz
«Ich habe diese Atmosphäre vermisst»

Thabo Sefolosha (38) ist zurück bei seinem Herzensverein Vevey-Riviera. Aus purer Freude am Basketball – der Kontrast zu seinem früheren Leben könnte aber kaum grösser sein.
Publiziert: 29.01.2023 um 21:33 Uhr
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Thabo Sefolosha lässt sich in seiner Heimat feiern.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Die Fans in der «Salle Omnisports du Pierrier» in Montreux machen richtig Lärm, als Thabo Sefolosha das Parkett betritt. Der 38-jährige Romand, der bis 2020 noch in der NBA spielte, wird frenetisch empfangen. Der verlorene Sohn ist zurück. Bei Vevey-Riviera hatte für ihn vor über 20 Jahren alles angefangen – jetzt schliesst sich der Kreis. Völlig überraschend. Erst am Donnerstag hatte er verkündet, sich bis Ende Saison seinem Stammklub anzuschliessen.

Zwei Tage später steht beim Final-Four-Turnier, bei dem die vier besten Teams der ersten Runde der Swiss Basketball League teilnehmen, bereits im Einsatz für die Farben Gelb und Blau. Diese bedeuten für ihn Basketball-Heimat. Rund drei Jahre nach seinem letzten Profispiel in der NBA gibt er in der Schweiz sein Comeback. Von den riesigen Arenen Nordamerikas, all dem Glamour und dem Rummel rein in die Genfersee-Provinz: In ein Stadiönchen, das aufgrund von Sprossenwänden und von der Decke baumelnder Ringe ein bisschen Turnhallencharakter versprüht.

14 Punkte

Doch genau das hat Sefolosha gesucht, sagt der 2,04-Meter-Hüne, der 2006 gedraftet wurde und mit 22 Jahren als erster Schweizer den Sprung in die NBA schaffte. Der frühere Defensivspezialist der Chicago Bulls, Oklahoma City Thunder, Atlanta Hawks, Utah Jazz und Houston Rockets habe gespürt, dass er Vevey-Riviera noch etwas geben wolle – und könne. Wie viel, lässt sich am Samstag im Halbfinal gegen Union Neuchâtel bereits an seinen Zahlen ablesen. Zum 75:60-Halbfinalsieg steuert er 14 Punkte bei und wird am Ende zum besten Spieler auf Vevey-Seite ausgezeichnet.

Final-Niederlage für Vevey

Im Final ist das Glück nicht auf der Seite von Thabo Sefolosha und Vevey-Riviera. Gegen Spinelli Massagno verlieren die Waatdländer mit 69:73. Allzu grossen Einfluss hat der ehemalige NBA-Star nicht mehr, zwei Punkte kann sich der Verteidiger gutschreiben lassen.

Im Final ist das Glück nicht auf der Seite von Thabo Sefolosha und Vevey-Riviera. Gegen Spinelli Massagno verlieren die Waatdländer mit 69:73. Allzu grossen Einfluss hat der ehemalige NBA-Star nicht mehr, zwei Punkte kann sich der Verteidiger gutschreiben lassen.

Sefolosha dirigiert, sprintet, wirft sich rein – und beruhigt erhitzte Gemüter. Sein erster Korb nach genau vier Minuten und einer spektakulären Täuschungsaktion wird von der Vevey-Kurve lautstark gefeiert. Später sagt er: «Ich bin happy, das Resultat passt wunderbar – und es hat viel Spass gemacht, wieder zu spielen.»

Mehr Zeit für seine Liebsten

Sefolosha macht trotz langer Wettbewerbspause einen fitten, spritzigen Eindruck. Den Rücktritt vom Rücktritt konnte er nur deshalb realisieren – auch wenn das Schweizer Niveau bei weitem nicht mit jenem in Übersee vergleichbar ist.

Seine NBA-Laufbahn beendete er auch, weil er als dreifacher Familienvater mehr Zeit für seine Liebsten aufwenden wollte. Bei Vevey-Riviera bringt er Familie und Basketball-Leidenschaft unter einen Hut. Daneben hat er eine Beraterfunktion fürs Schweizer Nationalteam inne – und in Nachwuchscamps gibt er seine Erfahrung gerne an die Jüngsten weiter.

Der Drang, wieder selbst auf dem Parkett zu stehen, war zuletzt aber zu gross. So kam sein lautes und umjubeltes Blitz-Comeback zustande, über das Sefolosha sagt: «Genau diese Atmosphäre habe ich vermisst.»

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