Ein Unparteiischer wird beim Klauen erwischt. Paradox, wenn man bedenkt, dass dieser auf dem Basketball-Spielfeld für Gerechtigkeit sorgen muss, aber privat selbst kriminell unterwegs ist.
Es ist der 5. Dezember 2023: Nach dem Euroleague-Spiel Partizan Belgrad gegen AS Monaco (89:85 n.V.) begeht Matej Boltauzer (49) Ladendiebstahl. Der Langfinger lässt im Duty-free-Shop am Nikola-Tesla-Flughafen in Belgrad ein teures Markenparfüm mitgehen, wie die «Republika» berichtet. Doch sein Klau-Versuch fliegt direkt auf, da eine Überwachungskamera alles mitgeschnitten hat.
Der Schiedsrichter wird vorübergehend festgenommen. Gegenüber der Polizei gibt er aber alles zu und wird wieder freigelassen. Auf Anfrage des serbischen Mediums erwidert der Schiri: «Davon weiss ich nichts. Es tut mir leid, ich kann nicht reden.»
Euroleague leitet Disziplinarverfahren ein
Da der Diebstahl erst jetzt öffentlich bekannt wurde, leitete Boltauzer bis zuletzt internationale Spiele. Derweil hat die Euroleague vom Skandal mitbekommen und umgehend ein Disziplinarverfahren gegen den Slowenen eingeleitet – müsste er doch kontrollieren, dass alle Regeln richtig eingehalten werden.
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Bis zuletzt ist der 49-Jährige auf Weltklasse-Niveau tätig: Total hat er sechs Final Fours der Euroleague gepfiffen. Erst am vergangenen Dienstag leitet der Dieb noch das Play-off-Viertelfinalspiel zwischen Panathinaikos und Tel Aviv (87:91).
Möglicherweise bedeutet dieser Skandal der letzte Schiri-Einsatz des erfahrenden Profi-Basketball-Richters für eine längere Zeit – er könnte bis auf Weiteres suspendiert werden.