Das Unglück ereignet sich an einer Stelle, die auf Anhieb nicht besonders anspruchsvoll oder gefährlich wirkt. Doch als Nino Schurter die Brücke auf der 3,8 Kilometer langen Strecke am Cheat Mountain im Snowshoe Mountain Resort im US-Bundesstaat West Virginia passiert, kann er sein Mountainbike in der Luft für einen Moment nicht kontrollieren und stürzt.
Zu diesem Zeitpunkt liegt der Bündner an dritter Stelle, und die Chancen auf den Sieg scheinen durchaus intakt. Doch nach dem harten Aufprall auf dem Boden ist das Rennen für den 36-Jährigen vorbei – und der Weg frei für einen, der bis anhin noch gar nie zuoberst auf einem Weltcup-Podest gestanden war: Der Amerikaner Christopher Blevins sicherte sich bei seinem Heimrennen den ersten Sieg dank eines fulminanten Schlussspurts, der ihn noch am führenden Rumänen Vlad Dascalu vorbeiziehen liess. Nach dem Rennen meldet sich Nino Schurter auf Instagram, der Schweizer scheint keine schlimmeren Verletzungen zu haben: «Mir geht es gut. Die sagen, es ist nichts gebrochen.» Es ist noch nicht sicher, ob er beim Rennen vom Sonntag (20.45 Uhr), in welchem er seinen 34. Weltcupsieg feiern könnte, starten kann.
Bester Schweizer in Abwesenheit des sich von einer Corona-Infektion erholenden Mathias Flückiger war Filippo Colombo. Der Tessiner büsste 22 Sekunden auf den Sieger ein.
Keller verpasst Podest knapp
Auch bei den Frauen gab es einen Heimsieg. Gwendalyn Gibson schaffte es in einem ausgeglichenen Rennen als Erste ins Ziel. Und auch für die 23-jährige Kalifornierin war es eine Premiere auf Weltcupstufe. Alessandra Keller, zuletzt in Andorra im Short Race siegreich, musste sich mit Rang 4 zufriedengeben, zwei Sekunden vor Teamkollegin Jolanda Neff. Die dritte Schweizerin am Start, Steffi Häberlin, schaffte mit Rang 11 ihr bestes Resultat im Weltcup.
Am Sonntag steht in Snowshoe ein Crosscountry Rennen im Programm. (SDA)