Es ist erstaunlich, wie ruhig es in den letzten Monaten um Antonio Brown (31) geworden ist. Der Wide Receiver war ein NFL-Superstar, bis er nach mehreren Krawall-Zwischenfällen den Pittsburgh Steelers zu anstrengend wurde.
Bei den Oakland Raiders hielt er es nur kurz aus. Nachdem sein Vertrag in Nordkalifornien aufgelöst worden war, landete er in New England – und flog dort 2019 raus, nachdem ihm seine ehemalige Fitnesstrainerin sexuelle Übergriffe und eine Vergewaltigung vorwarf.
Die halbe Saison suspendiert – und dann den Super Bowl gewonnen
Die Liga suspendierte den ehemaligen Spitzenspieler nach Bekanntwerden der schweren Vorwürfe für die erste Hälfte der Saison 2020. Nach Ablauf der Sperre unterschrieb er bei den Tampa Bay Buccaneers, mit denen er in der Nacht auf Montag den Super Bowl gewann. Endlich wieder sportliche Schlagzeilen.
Denn ins Visier ist in der Zwischenzeit auch Browns Haus geraten. Dort haben sich weitere Straftaten abgespielt – unter anderem soll Brown dort Anfang 2020 mit einem Kollegen zusammen einen Angestellten eines Umzugsunternehmens angegriffen haben.
Eine Treppe wie aus «Scarface»
Das passt durchaus. Die Villa in der 150'000-Einwohner-Stadt Hollywood in der Nähe von Miami und Fort Lauderdale, für die er 2016 stolze 6,6 Millionen US-Dollar berappen musste, sieht aus, als ob sie direkt aus dem Gangsterfilm-Klassiker «Scarface» stammen würde: Die Doppel-Treppe in der Eingangshalle erinnert schwer an den Streifen mit Al Pacino. Auf fast 1700 Quadratmetern finden sich neben der üblichen Ausstattung 12 Schlafzimmer, 14 Bäder, eine Freiluft-Küche, ein Salzwasserpool – und eine Synagoge.
«Ich habe viele jüdische Freunde», sagte Brown dem «Complex»-Magazin 2018 dazu. Viele seiner Freunde kämen vorbei, um zu beten. Einen Rückzugsort für besinnliche Momente kann der Mann, der einst als talentiertester Passfänger der NFL gehandelt wurde, auch weiterhin gebrauchen. Die Zivilklage seiner ehemaligen Fitnesstrainerin wegen der sexuellen Übergriffe kommt im Dezember 2021 vor Gericht. Wegen abgelaufener Verjährungsfrist hatte die Bezirksstaatsanwaltschaft den Fall 2019 nicht weiterverfolgt. (red)