Auf einen Blick
- Quarterback Jalen Hurts führt Eagles zum Super-Bowl-Sieg
- Hurts' Gelassenheit und Ruhe beeindrucken Trainer und Mitspieler
- Im College erlebte er Final-Dämpfer, arbeitete sich in der NFL dann hoch
«Wenn mich der Hass zum Titel führt, dann nur zu», sagt Jalen Hurts, Quarterback der Philadelphia Eagles, nach dem Sieg beim Super Bowl. Damit lässt er seine Kritiker wohl endgültig verstummen.
Oftmals wurde dem 26-Jährigen nachgesagt, er kaschiere mit seinem Laufspiel – Hurts ist bekannt dafür, vielfach selber Yards zu erlaufen – sein mangelhaftes Passspiel. Stand er mit den Eagles 2023 schon im Super Bowl, war die letzte Saison dann wieder eine zum Vergessen. Zwar schaffte es Philadelphia in die Playoffs, flog aber in der 1. Runde (Wildcard-Runde) bereits raus. Und Hurts warf in 19 Partien 15 Interceptions.
Doch den Texaner beunruhigte das nicht. «Er ist immer derselbe», sagte sein Trainer Nick Sirianni (43) vor dem Endspiel über den Quarterback. «Er bleibt in kritischen Situationen ruhig.» Das schätzen auch seine Mitspieler sehr. «Seine Ruhe und sein Auftreten sind eine Hilfe für alle», schwärmt etwa Lane Johnson (34).
Harte College-Jahre
Diese Gelassenheit und den Willen, alles erreichen zu wollen, habe er seinen Eltern zu verdanken, meint Hurts. Sie waren es auch, die ihn unterstützten, wenn es nicht rund lief. Beispielsweise in seinem zweiten College-Jahr, als er die Crimson Tide (Team der Universität von Alabama) 2018 in den Meisterschaftsfinal führte, dort aber zur Halbzeit beim Stand von 0:13 ausgewechselt wurde. Sein Ersatz, der heutige Miami-Dolphins-Quarterback Tua Tagovailoa (26), drehte in der Folge das Spiel und holte den Sieg.
Daraufhin wurde Hurts zum Rotationsspieler und wechselte für sein viertes und letztes College-Jahr nach Oklahoma. Im NFL-Draft 2020 wurde er zur Überraschung der Fans und Experten «schon» an 53. Stelle von den Eagles gezogen. Denn Philadelphia hatte mit Carson Wentz (32) einen gestandenen Quarterback in seinen Reihen, nur sporadisch durfte Hurts ran.
«Werde immer der Gleiche bleiben»
Seine wenigen Auftritte nutzte er aber, um sich zu beweisen. Für die Saison 2021/22 wurde er bereits zum Start-Quarterback ernannt. Sein steiler Aufstieg gipfelte in der Teilnahme am Super Bowl 2023 in seiner zweiten Saison als Quarterback Nummer eins.
Hatte er damals gegen seinen kongenialen Positionskollegen Patrick Mahomes (29) noch das Nachsehen, führt Hurts die Eagles in der Nacht auf Montag zum zweiten Titel in der Vereinsgeschichte. «Ich spiele, um zu gewinnen. Was andere über mich sagen, interessiert mich nicht», sagt Hurts nach dem Triumph in seiner gewohnt ruhigen Art. «Was du in der Vergangenheit erlebt hast, formt dich für die Zukunft – und das haben wir gezeigt.» Und er bestätigt: «Ich werde immer der Gleiche bleiben.»