Umgeben von Grün und mit Aussicht auf den Zürichsee steht Regula Treichler inmitten eines üppigen Gemüsebeets. Hier in Wädenswil ZH leitet die 58-Jährige die Lehr- und Forschungsgärten des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Mit einer flinken Handbewegung zwickt Treichler nun ein Blatt von einer Pflanze ab und steckt es sich in den Mund. «Schmeckt gut!», sagt sie. Ihre Arbeitskollegin, die Gärtnerin Ursula Höhn (58), schmunzelt. «Das ist Guter Heinrich. Die Pflanze wächst in den Bergen vor allem rund um Alphütten herum», sagt sie. «Ihre jungen Blätter kann man gut roh essen, sie schmecken etwa im Salat.» Die spinatähnliche Wildpflanze sei gesund, enthalte viel Eisen und Vitamin C.
Führungen durch Gärten
Solches Wissen rund um alpines essbares Grün geben Regula Treichler und Ursula Höhn kommenden Donnerstag auch im Rahmen der diesjährigen Botanica – einer Initiative der Botanischen Gärten mit schweizweit über 70 Veranstaltungen in 25 Gärten, die seit gestern und noch bis zum 10. Juli dauert – weiter. Dabei führen die beiden Frauen Interessierte durch ihre Gärten und lassen sie verschiedene Berggemüse und -kräuter sowie Produkte, die daraus hergestellt werden, degustieren. Schnittmangold etwa ist eine wichtige Zutat der Bündner Capuns, diverse Kräuter dienen als würzige Note in manch einem Schnaps.
Die Botanica findet zwischen dem 11. Juni und dem 10. Juli statt. Schweizweit laden 25 botanische Gärten zu über 70 Veranstaltungen ein. Der diesjährige Fokus liegt auf den Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Pflanzen. Am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen findet neben der Führung und Degustation rund um Alpendelikatessen beispielsweise auch eine Führung zu den Anpassungsfähigkeiten der alpinen Pflanzen und eine Lesung zum «Faszinosum Alpinum» statt.
Die Botanica findet zwischen dem 11. Juni und dem 10. Juli statt. Schweizweit laden 25 botanische Gärten zu über 70 Veranstaltungen ein. Der diesjährige Fokus liegt auf den Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Pflanzen. Am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen findet neben der Führung und Degustation rund um Alpendelikatessen beispielsweise auch eine Führung zu den Anpassungsfähigkeiten der alpinen Pflanzen und eine Lesung zum «Faszinosum Alpinum» statt.
«Es gibt in den Bergen – und natürlich auch im Flachland – viel mehr essbare Wildpflanzen, als man landläufig das Gefühl hat», sagt Treichler. «Ich finde es schön, sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen – und damit auch ihre spannenden Geschmäcker.» Deren Vielfalt sei faszinierend, sagt Höhn, «erst kürzlich dienten mir auf einer Wanderung Rapunzeli, Ampferblättchen und Tannenschösslinge als Snacks.» Letztere erinnerten an den erfrischenden Goût von Zitronen.
Laien raten die beiden Frauen dennoch davon ab, bei Wildpflanzen einfach zuzugreifen. «Erst sollte man einen Kurs belegen.» Dann stehe dem Genuss nichts mehr im Wege.
Die Botanica findet seit gestern bis 10. Juli statt. Schweizweit laden 25 botanische Gärten zu über 70 Veranstaltungen ein. Der diesjährige Fokus liegt auf den Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Pflanzen.