Wegen starker Allergie eines Erstklässlers
Schule in Männedorf ZH wird zur erdnussfreien Zone

Hier sind Erdnüsse verboten: Weil ein Kind an einer starken Erdnussallergie leidet, dürfen an einer Primarschule in Männedorf ZH keine entsprechenden Lebensmittel mehr gegessen werden – denn selbst kleinste Spuren davon könnten schlimme Folgen haben.
Publiziert: 01.09.2020 um 16:04 Uhr
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An der Schule Blatten in Männedorf ZH gibt es ein Erdnussverbot.
Foto: Screenshot Google

Kinder lieben sie: Snacks wie M&Ms, Snickers oder Erdnussflips. Doch genau die sind ab sofort an der Schule Blatten in Männedorf ZH verboten! Selbst der Samichlaus darf keine Nüsse mehr verteilen. Der Grund: Ein Kind, das dieses Jahr eingeschult wurde, leidet an einer starken Erdnussallergie.

Selbst kleinste Erdnusspartikel in der Luft oder Spuren davon an Türgriffen können beim Kind einen «anaphylaktischen Schock» auslösen – eine lebensgefährliche Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems. «Erdnussallergien gehören zu den schwersten Nahrungsmittelallergien und müssen ernst genommen werden», sagt Schulpräsident Wolfgang Annighöfer gegenüber dem «Zürcher Oberländer».

Bisher keine Beschwerden

Die Eltern der betroffenen Unterstufenschüler wurden darüber in einem Brief informiert. Alle Personen, die sich in den Räumlichkeiten der Schule aufhalten, dürfen dort keine Erdnüsse oder entsprechende Produkte mehr essen. Wer diese zu Hause verzehrt, müsse danach gründlich die Hände waschen, bevor er oder sie wieder in die Schule geht.

Die Massnahmen sind strikt, bisher können aber offenbar alle gut damit leben. Weder beim Schulpräsidenten noch bei der Gesamtschulleitung seien bisher Beschwerden eingegangen.

Ein Prozent der Bevölkerung betroffen

Für den Schulpräsidenten ist aber klar, dass Erdnussspuren in den Gebäuden nie vollständig ausgeschlossen werden können. Aber: «Wir tun einfach, was möglich ist», sagt er.

Zudem seien die Lehrerinnen und Lehrer genau instruiert worden, wie sie bei einer schweren allergischen Reaktion vorgehen müssten. Eine Erdnuss-Allergie kommt laut dem Männedorfer Schularzt in der westlichen Welt bei etwa einem Prozent der Menschen vor – in Asien sei diese noch viel seltener. (bra)

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