Wegen der Corona-Pandemie
Flughafenpolizei hat 200 Mitarbeiter weniger

Die langen Wartezeiten am Flughafen Zürich sorgen seit Wochen für Unmut bei den Passagieren. Der Grund: Die Flughafenpolizei hat in den letzten drei Jahren 200 Angestellte verloren – und diese bis heute noch nicht ersetzt.
Publiziert: 09.06.2023 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2023 um 13:40 Uhr
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Ein gewohntes Bild: Immer wieder kommt es am Flughafen Zürich zu langen Warteschlangen.
Foto: Beat Eichenberger

Die Mega-Warteschlangen am Flughafen Zürich prägen die Schlagzeilen. Passagiere brauchen starke Nerven, bis sie endlich in ihre Ferien fliegen können. Der Frust ist gross.

Das Problem: Zu wenig Personal an den Sicherheitskontrollen. Und das schon lange. Die beginnende Sommerferienzeit droht die Situation weiter zu verschärfen.

Erste Zahlen seit Corona

Die Angestellten bei den Sicherheitskontrollen werden von der Kantonspolizei Zürich gestellt. Der Flughafen Zürich bestellt, basierend auf Passagierprognosen, das Personal für die Kontrollen. Die Kantonspolizei verteilt anhand dieser das Personal auf die Sicherheitsstandorte und Sicherheitskontrolllinien.

Nun zeigt sich erstmals, wie viele Angestellte das Unternehmen während Corona verlassen haben. Ende 2019 beschäftigte die Kantonspolizei am Flughafen noch 991 Angestellte, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. 2022 waren es nur noch 783 Sicherheitsangestellte.

Es arbeiten also rund 200 Menschen weniger in den derzeit hochfrequentierten Bereichen des Flughafens als noch vor drei Jahren. Dies ist vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Anstellungsstopp während Corona-Pandemie hat Folgen

Auf Anfrage von Blick teilt Florian Frei, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, denn auch mit: «Während der Corona-Pandemie wurde darauf verzichtet, die natürliche Fluktuation durch Neurekrutierungen zu ersetzen.» Nur: Auch nach der Pandemie, als der Flugbetrieb schon wieder kräftig anzog, wurde das Personal zunächst nicht ersetzt.

Dies scheint sich jetzt zu rächen. Die Passagierzahlen befinden sich wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Zwar werde der Personalbestand wieder erhöht, soweit die Situation auf dem Arbeitsmarkt dies erlaube, so Frei. Aber auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist schwierig.

Mittlerweile ist die Ausbildung von neuem Personal in Gang. 2023 werden fünf neue Jahrgänge ausgebildet, mit denen die Kontrollen am Flughafen fortlaufend verstärkt werden sollen. Doch nach der herausfordernden Rekrutierung müssen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst einmal eingearbeitet werden.

Während der Pandemie hat man es offenbar verschlafen, neues Personal zu rekrutieren. Die Leidtragenden des Anstellungsstopps sind die Passagiere.

Passagiere zahlen in Zürich mit Abstand am meisten

Finanziell sollte die Erhöhung des Sicherheitsdispositivs kein Problem sein. Die Sicherheitskontrolle durch die Kantonspolizei wird durch Einnahmen aus den Passagiergebühren bezahlt. Reisen Passagiere vom Flughafen Zürich aus in die Ferien, zahlen sie eine Sicherheitsgebühr von 13 Franken, wie der Flughafen Zürich auf Anfrage schreibt. Diese werden direkt den Airlines verrechnet. Neben der Polizei erhalten auch private Firmen einen Teil der Gebühren.

Auffällig: An anderen europäischen Flughäfen ist diese Gebühr deutlich tiefer. In Mailand zahlen Passagiere lediglich 2.48 Franken, in Basel acht Franken und in Frankfurt zehn Franken. Dass die Passagiere dann ausgerechnet im gut bezahlten Zürich lange in den Schlangen stehen müssen, dürfte für zusätzlichen Frust sorgen – vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien.

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