Die Unwetter haben die Stadt Zürich mit voller Wucht getroffen. Am Waldrand auf dem Käferberg etwa wurden ganze Baumreihen vom Sturm niedergemäht. Umstürzende Bäume machten auf dem Stadtgebiet Autos, Strassenlaternen und Unterstände platt. Die Sturmschäden waren so massiv, dass die Verkehrsbetriebe Zürich zeitweise ihren Betrieb einstellen mussten.
Warum gleich so viele Bäume den Unwettern zum Opfer gefallen sind, erklärt Waldforscher Arthur Gessler (55). Er ist Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sowie ETH-Professor.
Laut Gessler waren davon vor allem viele Laubbäume betroffen. Der Grund: «Die Blätter der Bäume bieten dem Sturm eine grosse Angriffsfläche», sagt er. Bei Winterstürmen beispielsweise seien solche Bäume kaum betroffen, weil sie kahl sind.
«Sehr hohe Windgeschwindigkeiten»
Zudem habe der extrem hohe Niederschlag den Boden durchfeuchtet. «Flachwurzelnde Bäume wie etwa die Fichte können in einem stark vernässten Boden so viel schneller ins Wanken geraten.» Dazu kommt: «Wir hatten sehr hohe Windgeschwindigkeiten – teilweise über 100 Stundenkilometer», sagt Gessler.
Die Gesundheit der Bäume hingegen dürfte nichts mit dem Umknicken zu tun gehabt haben. Dafür seien einfach zu viele Bäume betroffen, sagt er.
Stadt Zürich warnt
Nach den heftigen Unwettern warnt die Stadt Zürich am Dienstag davor, sich in der Nähe von Bäumen oder im Wald aufzuhalten. Aus Sicherheitsgründen wurden deshalb auch die Friedhöfe Uetliberg und Schwandenholz vorübergehend gesperrt. Auch verschiedene Sommerbäder bleiben bis auf Weiteres geschlossen.
Im Vergleich zu den Schäden durch die Schneelast im Januar seien die Sturmschäden lokaler, dafür aber massiver ausgefallen, teilt die Stadt mit.