Fast zwanzig Jahre arbeitete er bei einer Schule im Zürcher Unterland, nun ist der Hauswart seinen Job los. Der Grund: Betrug. Über drei Jahre zockte der Mann insgesamt 40'000 Franken ab.
Der Hauswart durfte selbstständig Arbeiten in Auftrag geben. Und genau das machte er sich zunutze. Gemeinsam mit dem Chef einer Reinigungsfirma begann die Abzocke. Das Unternehmen stellte zu hohe Kosten in Rechnung – das Geld teilten sich die beiden Männer untereinander auf. So lange bis die Masche schliesslich aufflog.
Nun wurde der Abwart per Strafbefehl verurteilt. Er muss 16'600 Franken zahlen, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. Sein Komplize wurde bislang nicht belangt. Er setzte sich ins Ausland ab und bis heute auf der Flucht.
Hinweis deckte den Betrug auf
Dem Abwart und dem Rechnungs-Trick kam nicht die Schule oder Gemeinde auf die Schliche. Eine Kontrolle finde schon statt, allerdings nicht im Detail. «Dabei wird vor allem geschaut, dass die Person, welche die Rechnungen inhaltlich visiert hat, ihre Finanzkompetenzen eingehalten hat, dass sie die Ausgaben richtig kontiert hat und sie im Rahmen des bewilligten Budgets liegen. Diese Prüfung wurde selbstverständlich bereits damals vorgenommen», sagt das Schulpräsidium zum «Zürcher Unterländer». Der Betrug fiel damit nicht auf. Erst durch einen Hinweis wurden die manipulierten Rechnungen entdeckt.
Möglicherweise wurde dem Abwarts seine Gier zu Verhängnis. Laut dem Strafbefehl soll er versucht haben, eine weitere Person für seinen Betrug zu gewinnen, um noch mehr Geld zu kassieren. Ob er die 40'000 Franken nun zurückzahlen muss, ist nicht bekannt. Die Schule hat zumindest eine entsprechende Forderung gestellt.
Trotz des Betrugs wurden die Abläufe rund um die Rechnungen nicht überarbeitet. Die Prozesse würden dem Standard entsprechen und daraus ausgelegt sein, Fehler zu entdecken. «Wird jedoch kriminelle Energie investiert, etwa bei Diebstahl oder Betrug, kann so etwas nicht verhindert werden», erklärt das Schulpräsidium. (jmh)
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