Heute ist eine Menge los in Zürich. Zum ersten Mal seit drei Jahren kann in der grössten Schweizer Stadt der traditionelle Tag der Arbeit in vollem Umfang begangen werden. Am Nachmittag könnten die Fussballer des FC Zürich erstmals seit 13 Jahren den Meistertitel holen. Und als ob das noch nicht genug wäre: Am Abend wird der ZSC womöglich Schweizer Meister im Eishockey.
Sicher ist: Es wird ein Tag der Emotionen. Doch die könnten leicht überkochen. In der Vergangenheit kam es am 1. Mai bei unbewilligten Nachdemonstrationen linker Gruppierungen zu Ausschreitungen. Und ein Teil der Fans des FCZ ist für ähnlich gelagerte Hitzigkeit bekannt.
Die Zürcher Stadtpolizei jedenfalls hat sich gut vorbereitet, wie Judith Hödl gegenüber SonntagsBlick betont: «Es wird ganztägig ein grosses Polizeiaufgebot in der Stadt geben.» Die Mediensprecherin glaubt aber nicht, dass Unterstützung durch die Kantonspolizei benötigt wird. Die werde wie üblich für den Schutz bestimmter Objekte zuständig sein, zum Beispiel des Hauptbahnhofs.
Fussballfans kommen dazu
Weitere Details zum Einsatz verrät Hödl aus strategischen Gründen nicht. Dreh- und Angelpunkt des Tages könnte jedoch der Helvetiaplatz sein. Dort starten sowohl die bewilligte Demonstration der Gewerkschaften des Kantons Zürich am Morgen als auch eine Nachdemonstration am Nachmittag. Linke Gruppierungen rufen zur Teilnahme an beiden Märschen auf: vormittags im «revolutionären Block», nachmittags an der unbewilligten Kundgebung. Lara Can, Sprecherin des 1.-Mai-Komitees, sagt: «Bei Demo und Fest gehts darum, solidarisch für gemeinsame Werte einzustehen.»
Um 16.30 Uhr ist Anpfiff im Basler St. Jakob-Park. An die 5000 Fans des FCZ werden erwartet – die im Anschluss mit Sonderzügen nach Zürich kommen. Sollten die Zürcher den Meistertitel gewinnen, finden sie sich wohl gegen 20 Uhr am Helvetiaplatz zur spontanen Meisterfeier ein.
Can rechnet jedoch nicht damit, dass sich die Aufzüge in die Quere kommen: «Am Sonntag wird die 1.-Mai-Festivität auf dem Kasernenareal langsam enden, ehe die Züge mit den FCZ-Fans ankommen. Da gibt es wahrscheinlich zeitlich keine Überschneidungen.»
