Jugendliche kommen wegen der Maskentragepflicht viel leichter an Alkohol und Tabak. Dies haben die Testkäufe der Stadtpolizei Zürich im vergangenen Jahr gezeigt. In fast der Hälfte der Betriebe erhielten die Lockvögel die für sie verbotenen Produkte.
Die Stadtpolizei Zürich führte im vergangenen Jahr zusammen mit der Suchtpräventionsstelle und dem Blauen Kreuz insgesamt 57 Testkäufe durch. Dabei wurde kontrolliert, ob die Betriebe Bier, Wein oder Zigaretten an unter 16-Jährige und Spirituosen und Mischgetränke an unter 18-Jährige verkaufen.
Wie die Stadtpolizei Zürich am Mittwoch mitteilte, erhielten die 14- bis 17-jährigen Lockvögel in fast jedem zweiten Laden die für sie verbotenen Produkte. Dies bedeute eine deutliche Zunahme im Vergleich zu Vor-Corona-Jahren. Auch auf nationaler Ebene sei diese Entwicklung zu beobachten.
Im Zweifelsfall Ausweis verlangen
Grund für diesen Anstieg ist die Maskentragepflicht, welche die ohnehin schon schwierige Alters-Schätzung zusätzlich erschwert. Die Polizei empfiehlt dem Personal deshalb dringend, im Zweifelsfall einen Ausweis zu verlangen oder die Produkte nicht zu verkaufen.
Die Angestellten, die illegal Alkohol oder Zigaretten verkauft hatten, wurden beim Stadtrichteramt angezeigt. Gegen die Verantwortlichen würden zudem verwaltungsrechtliche Massnahmen eingeleitet, das heisst sie werden entweder verwarnt, in eine Schulung geschickt, erhalten ein befristetes Verkaufsverbot für Alkohol oder ihnen wird gar das Patent entzogen.