Die rockerähnliche Gruppierung Bahoz macht erneut Schlagzeilen. Und das, obwohl sich die Kurden-Strassengang vor gut sechs Jahren aufgelöst haben soll: «Hiermit gibt Bahoz offiziell seine Auflösung bekannt», wie die Gruppe damals auf Facebook mitteilte. Denn: Man wolle verhindern, dass das Image der Kurden durch Gangkonflikte Schaden nehme.
Nun hat die Zürcher Staatsanwaltschaft die Gang erneut ins Visier genommen. Wegen organisierter Kriminalität, schwerer Gewalttaten sowie verschiedener weiterer Delikte in den Jahren 2019 bis 2022. Doch: Mit wem legen sich die Behörden da an?
Wofür steht die kurdische Gruppierung?
Ursprünglich stammen Bahoz (kurdisch für Sturm) und ihre Vorgänger-Organisationen Sondame und Red Legion aus dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Die berüchtigte Kurden-Gang ist im Grunde ein Zusammenschluss von Männern, die in den Jahren 2016 und 2017 die Zürcher Polizei auf Trab hielten. Unter anderem marschierten sie zu Dutzenden durch die Langstrasse.
Der grösste Feind der Kurden-Gang: wenig überraschend die Osmanen Germania, die ultranationalistischen Erdogan-Anhänger in Rockerkutte.
Wegen ihrer negativen Einstellung zu Erdogan konnte sich die Gruppierung Ende 2016 über einen grossen Zuwachs von jungen Männern freuen. Doch angeblich ging es nach einem Jahr mit Bahoz bachab – bis die aktuellen Ermittlungen der Zürcher Staatsanwaltschaft ans Licht kamen. Pikant: Dabei soll es um Delikte gehen, die zwischen 2019 und 2022 stattgefunden haben.
Die Vorwürfe gegen die Gang
Die Liste der Vorwürfe gegen Bahoz ist lang: Drogenhandel, Körperverletzungen und versuchte Tötung. Eine ihrer auffälligsten Aktionen fand in Zürich statt: Auf einer Autobahn sollen Anhänger der Gruppe auf Widersacher in einem anderen Wagen geschossen haben.