Der Kanton Zürich hat am Donnerstag über die Sichtung eines «wolfsähnlichen Tiers» auf dem Gebiet der Gemeinde Kappel am Albis informiert. Bereits vor etwas mehr als einer Woche wurde die Sichtung eines Wolfs im Zürcher Weinland gemeldet.
Dass es sich bei dem gesichteten Tier in Kappel am Albis um einen Wolf handeln könnte, ist aufgrund des Bildmaterials nicht auszuschliessen, wie das Amt für Landschaft und Natur in einer Mitteilung im «SMS-Warndienst Wolf» schrieb.
Eine Leserreporterin beobachtete das Tier am Donnerstagmittag aus ihrem Auto heraus, als sie gerade zur Arbeit fuhr. «Meine Eltern wohnen in Kappel am Albis, mein Vater hat den Wolf auch schon aus einem Stall heraus beobachten können», erzählt sie.
«Der Wolf wirkte nicht wirklich ängstlich. Es war ein ziemlich grosses Tier. Ich war nervös und überrascht, weil ich noch nie einem Wolf in freier Wildbahn begegnet bin», schildert sie die besondere Begegnung. Der Vierbeiner sei eine Zeit lang über eine Wiese gestreift, bevor er im Wald verschwand.
Wolf in Schlieren von Zug überfahren
Die Sichtung im Raum Andelfingen und nahe Buch am Irchel vergangene Woche wurde als zuverlässig eingestuft. Nutztierhalter wurden dazu aufgerufen, ihre Tiere über Nacht einzustallen oder anderweitig zu schützen.
2014 war – zum ersten Mal nach über hundert Jahren – ein Wolf durch den Kanton gezogen. Das Jungtier wurde bei Schlieren von einem Zug überfahren. In der Folge wurden weitere Tiere gesichtet. Im Kanton Zürich sei vermehrt mit dem Auftreten von einzelnen, ziehenden Wölfen zu rechnen, heisst es im kantonalen Handlungsleitfaden Wolf.
Am Donnerstag meldete sich zudem eine Blick-Leserin aus Frenkendorf BL. Sie hat dort am Mittwochabend gegen 23.30 Uhr einen Wolf gesichtet. Es könnte sich um ein Tier handeln, dass auch schon im Kanton Aargau gesichtet wurde.