Er ist einer der zuverlässigsten SBB-Züge, doch er hat eine ganz eigene Duftmarke – nett formuliert. Denn der FV Dosto stinkt gewaltig nach Fäkalien und faulen Eiern. Auch wenn der Zug nicht mehr im Bahnhof steht, wissen Passagiere, dass er da war.
Nachdem es vor zwei Wochen auf Perrons am Zürcher Hauptbahnhofs gemüffelt hatte, stinkt es nun auch bei den unterirdischen Geleisen 31 - 34 beim Tiefbahnhof Löwenstrasse. Und zwar so sehr, dass die SBB mittlerweile ein Hinweisschild aufgestellt haben. Darauf das Versprechen: «Wir haben die Reinigung intensiviert und beheben die Ursache so schnell wie möglich.»
Bakterien sind einfach zu schwach
Aber warum sorgt der Zug überhaupt für einen derartigen bestialischen Gestank? Schuld sind die Erleichterungsmöglichkeiten. Das Abwasser wird dort in Tanks aufgefangen, feste Bestandteile werden herausgefiltert, gesammelt und entsorgt.
Schüttelzug, SBB & Co.
Die Flüssigkeiten werden aber mit Hilfe von Bakterien einer Bioreaktorkur unterzogen, erhitzt und schliesslich auf die Gleise erleichtert. Das Problem: Die Bakterien sind einfach zu schwach, um den ganzen Gestank zu vernichten. Die SBB versicherten bereits im Juli: «Die SBB-Mitarbeitenden sind dran, den überlasteten Bakterien viele frische hinzuzufügen.»
«Alle Oberflächen werden mehrmals täglich gereinigt»
Die Dosto-Züge seien jedoch nur eine Quelle des Gestankes, erklärt SBB-Sprecher Martin Meier gegenüber Blick. Was genau die anderen Ursachen sind, will er dann aber nicht weiter erläutern. Meier versichert aber: «Alle Oberflächen im HB Zürich werden mehrmals täglich gereinigt. Sogar das Gleisbett erhält einen Waschgang, die unterirdischen Bahnhöfe Museumstrasse und Löwenstrasse mehrmals pro Woche.» (hei)