Naim Rashiti aus Fahrweid ZH reichte Beschwerde gegen Zürcher Regierungsrat ein – erfolglos
4500-Franken-Rechnung für Corona-Skeptiker

Ein Zürcher Corona-Skeptiker sitzt auf einer Rechnung von über 4500 Franken an Gerichtsgebühren. Er legte beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen den Zürcher Regierungsrat ein – und verlor, wie ein Urteil nun zeigt.
Publiziert: 05.01.2021 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2021 um 20:27 Uhr
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Naim Rashiti ist eine Rechnung von über 4500 Franken ins Haus geflattert, klagt der Corona-Skeptiker.
Foto: Screenshot
Michael Sahli

Naim Rashiti aus Fahrweid ZH glaubt, dass die Corona-Pandemie in Wahrheit eine grosse Verschwörung ist. Anfang September reichte er wegen der verordneten Schutzmassnahmen beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen den Zürcher Regierungsrat ein. Der Schuss ging aber gründlich nach hinten los: Das Gericht schmetterte die Beschwerde Anfang Dezember in allen Punkten ab – und schickte Rashiti eine Rechnung von über 4500 Franken. «Naiv» sei er gewesen, klönt der nun auf Telegram, dem Online-Tummelplatz der Corona-Skeptiker. Und: «Ich muss fast kotzen, wenn ich das Urteil lese.»

Hinweise auf eine Verschwörung habe es schon vor Ausbruch der Pandemie gegeben, hatte Rashiti in seiner Beschwerde mit viel Fantasie argumentiert: «2019 trafen sich in der Schweiz Politiker, Grossindustrielle, Militärfunktionäre, Technologiefirmengiganten und Medienbesitzer am Bilderbergertreffen, um hinter verschlossenen Türen zu reden.» Hier könnte die grosse Verschwörung geplant worden sein.

Beschäftigt der Fall bald das Bundesgericht?

Auch über Masken hat der Corona-Skeptiker eine eigene Meinung: Die führe zu einer schlechteren Sauerstoffaufnahme und einem «Placeboeffekt ins Negative, dass die Leute Angst voreinander haben und dadurch krank werden.» Und: Die Corona-Tests würden in Wahrheit gar nicht funktionieren.

Das Gericht liess sich von seinen Zeilen nicht überzeugen. Das schriftliche Urteil hat Rashiti gleich selber ins Internet geladen. Auf 24 Seiten zerpflückt das Verwaltungsgericht seine Beschwerde. Fazit: Die Schutzmassnahmen seien angesichts der tödlichen Pandemie «im öffentlichen Interesse» und innerhalb des legalen Rahmens.

Das wohl grösste Ärgernis für den Corona-Skeptiker kommt aber erst auf der letzten Seite: Für die richterlichen Corona-Erklärungen flattert dem Zürcher eine Rechnung von 4695 Franken ins Haus.

Nun sucht er auf Telegram nach Juristen unter den Corona-Skeptikern. Er überlegt, den Fall ans Bundesgericht weiterzuziehen, bestätigt Rashiti gegenüber BLICK. Er möchte auch mit seinem Namen zu seiner Aktion stehen, denn so sein Credo: «Ich brauche mich für die Gerechtigkeit nicht zu verstecken.»


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